Parteileben

Sascha Vogt ist neuer Juso-Chef

von ohne Autor · 18. Juni 2010
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Als Sauerländer ist Sascha Vogt ein Mann der klaren Worte. "Ich will, dass wir Jusos noch lauter werden", forderte er von den 300 Delegierten des Bundeskongresses im Saal "Europa" auf dem Essener Messegelände. Lauter und kritischer hätte er sagen können. Und die Kritik richtet sich nicht nur gegen das "asozialste Sparpaket in der Geschichte" der schwarz-gelben Bundesregierung, sondern auch gegen die eigene Partei.

"Die SPD braucht wieder einen Kompass für soziale Gerechtigkeit", forderte Vogt. Der eingeschlagene Weg der Erneuerung sei zwar wichtig und gut, doch kein Selbstläufer. "Die SPD ist noch nicht über den Damm." Zum Teil gebe es sogar Rückfälle in alte Zeiten. "Wir Jusos werden die Partei treiben, damit die Erneuerung nicht in den Kinderschuhen stecken bleibt", kündigte Vogt an.

Fortsetzung des Dialogs mit Grünen und Linkspartei

Dafür möchte der neue Juso-Chef die so genannte Doppelstrategie seiner Vorgängerin fortsetzen. Franziska Drohsel hatte sich für eine Öffnung des SPD-Nachwuchses für linke gesellschaftliche Gruppen, aber auch zu Grünen und Linkspartei eingesetzt. "Ich will, dass spätestens 2013 Schwarz-Gelb mit den Stimmen von Rot-Rot-Grün abgewählt wird", sagte Vogt.

Zuvor hatte schon Franziska Drohsel in ihrem politischen Bericht an die Delegierten die Bundesregierung und ihr Sparpaket scharf kritisiert. "Selten wurden die Privilegien einer elitären Minderheit schamloser geschützt", schimpfte sie und rief zu einem "linken Widerstand" gegen die schwarz-gelben Pläne auf. Die Bundesregierung müsse deutlich zu spüren bekommen, dass die Mehrheit der Menschen gegen das Sparpaket sei.

Kraft: "Ihr müsst kritisch sein."

Ganz grundsätzlich appellierte Drohsel dafür, sich mit den bestehenden Verhältnissen nicht abzufinden. "Diese Welt ist von Menschen gemacht und sie ist von Menschen veränderbar", sagte Drohsel und rief den SPD-Nachwuchs auf, sich "nicht die Visionen nehmen zu lassen". Es brauche Menschen, die die Grenzen des Denkens nicht akzeptieren. Richtige Grundüberzeugungen konsequent zu vertreten - im Zweifelsfall auch gegen die eigene Partei - lohne sich.

Unterstützung bekam Drohsel dabei von der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Hannelore Kraft. "Ihr müsst der kritische Teil sein und uns immer wieder sagen, was Sache ist", forderte sie die Jusos auf und lobte: "Dieser Nachwuchs der Partei kann sich sehen lassen.

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