Rekord dank „Oma Mini“: SPD-Neumitglied mit 102 Jahren
Für manche Dinge ist es scheinbar nie zu spät: Der Eintritt in die SPD gehört dazu. Im stolzen Alter von 102 Jahren hat sich Wilhelmine Müller für die Mitgliedschaft in der SPD entschieden. Dem Anlass entsprechend überreichte Thorsten Schäfer-Gümbel persönlich das Parteibuch an „Oma Mini“, wie Wilhelmine Müller in ihrem Heimatort Wetzlar-Naunheim liebevoll genannt wird. Der SPD-Vize und Chef der Hessen-SPD hatte sich den Termin nicht nehmen lassen wollen und brachte mit Dagmar Schmidt die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises gleich mit.
„Es wird keine andere Partei gewählt“
Gesellschaftlich engagiert war Wilhelmine Müller ihr Leben lang. Über 42 Jahre kümmerte sich die in Nauborn (Hessen) geborene Frau als Küsterin um die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde in Naunheim, Müllers Heimat seit 1936. Darüber hinaus engagierte sich die Mutter dreier Kinder im Frauenchor, beim heimatgeschichtlichen Verein oder im Ortsverband des Sozialverband Deutschland (vdK).
Der späte Eintritt in die SPD war mehr überfällig: „Ich habe immer SPD gewählt. Es wird keine andere Partei gewählt“, versicherte Müller am Rande ihres Aufeinandertreffen mit Schäfer-Gümbel. Über den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sagte sie: „Martin Schulz ist sympathisch. Das wird klappen. Der macht das ganz gut.“
Hunderte Neumitglieder in der Hessen-SPD
Schäfer-Gümbel, der seit Jahresbeginn bereits mehrere hundert Neumitglieder im hessischen SPD-Landesverband begrüßen durfte, erklärte: „Jedes Neumitglied bringt Erfahrung mit. Aber ein Neumitglied mit 102 Jahren bringt besonders viel Erfahrungen mit aus einem Leben im Kaiserreich, der Diktatur und der Demokratie.“ Dagmar Schmidt betonte die Haltung, die Wilhelmine Müller ihr Leben lang gezeigt hat und sagte: „Das macht Mut.“