#R2G: Für Sigmar Gabriel scheitert Rot-Rot-Grün an Sahra Wagenknecht
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat einer möglichen Koalition von SPD, Linkspartei und Grünen im Bund eine Absage erteilt, sollte Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht weiter an ihrem zuletzt als populistisch kritisiertem Kurs festhalten. „Solange Sahra Wagenknecht Reden hält wie die AfD, gibt es für uns keine Möglichkeit für Rot-Rot-Grün“, erklärte Gabriel am Rande einer Dialogveranstaltung am Montag in Saarbrücken. Gabriel machte deutlich, dass ein Linksbündnis der drei Parteien „weder an der SPD noch an ihrem Vorsitzenden“ scheitert. „Ob es R2G geben kann, liegt einzig an der Partei Die Linke“, so der SPD-Chef weiter.
Koalition muss verantwortbar sein
Mit Bezug auf Wagenknecht sagte Gabriel weiter: „Dem Volk aufs Maul zu sehen ist etwas anderes, als dem Volk nach dem Mund zu reden.“ Eine Koalition jenseits der Union müsse nicht nur möglich, sondern auch verantwortbar sein. Mit der Linkspartei in ihrem derzeitigen Zustand – insbesondere in den alten Bundesländern – sei diese Voraussetzung derzeit nicht gegeben. „Der größte Feind der Parteimitglieder der Linken im Westen ist die SPD“, erklärte Gabriel. Den Ausspruch „Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten“ habe er sich von „Mitgliedern der Linken im Westen“ bereits etliche Male anhören müssen. In den neuen Bundesländern dagegen seien die Schnittmengen deutlich größer. Die Mitglieder der Linkspartei im Osten bezeichnete Gabriel als „konservative Sozialdemokraten“.
Umstrittene Äußerungen Wagenknechts
Tatsächlich hatte Wagenknecht mit ihren Äußerungen zuletzt gleich mehrfach für Empörung im sozialdemokratischen Lager und auch in Teilen ihrer eigenen Partei gesorgt. In einem Interview mit dem Magazin „Stern“ hatte sie die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel scharf kritisiert und der Bundeskanzlerin eine Mitschuld an dem verheerenden Anschlag am Berliner Breitscheidplatz gegeben. Zustimmung erfuhr Wagenknecht dafür ausgerechnet aus dem Lager der rechtspopulistischen AfD. Deren NRW-Landeschef Marcus Pretzell lobte sie öffentlich für ihre Äußerungen und bezeichnete Wagenknecht über den Kurznachrichtendienst Twitter als „kluge Frau“.