"Unsere Lebensspanne wird immer länger und die dazu gewonnene Zeit ist ein wahres Geschenk - denn wir sind immer gesünder, besser gebildet und in körperlich guter Form.", erklären die zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD Bundestagsfraktion Petra Crone und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Demographischer Wandel Franz Müntefering.
Das Publikum alter Tage als Joch am Rande der Gesellschaft zu bezeichnen, sollte nicht mehr als allgemeiner Standard gelten. Vielmehr müsse erkannt werden, dass Erfahrung und Fähigkeiten der "Älteren" zur Stärkung der Demokratie, zur Solidarität zwischen den Generationen, zur gesellschaftlichen Innovation und zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts beitragen können.
Die Fraktion fordert in ihrer Debatte anlässlich des SPD Antrags "Potenziale des Alters und des Alterns stärken" Chancen zur Bildung in jedem Alter, Maßnahmen gegen Diskriminierung und Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement.
Ausgehend vom Fünften und Sechsten Altenbericht, solle nun konkrete Politik gemacht werden.
2050: jeder Dritte älter als 60
Vehement wehrt sich die Fraktion dagegen, dass einseitig von vermeintlichen Lasten durch Ältere gesprochen werde. Es dränge sich der Verdacht auf, dass diese dann willkommen sind, "wenn sie der Gesellschaft Kosten sparen: als Pflegende, als sich ehrenamtlich Engagierende, als Wirtschaftsfaktor."
Dabei geht es heute nicht mehr nur um Krückstock und Hackenporsche, auch Senioren und Seniorinnen leben einen immer moderneren, aktiven und mobilen Lebensstil.
Geltende Altersbilder haben nicht selten negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und müssen aufgebrochen werden.
Demographischer Wandel als Chance
Die SPD Bundesfraktion setzt auf die Potenziale und Stärken der Älteren.
Schon jetzt seien 64 Prozent der ehrenamtlich engagierten Deutschen älter als 50 Jahre, hieß es in der Debatte. Insgesamt gebe es etwa 23 Millionen freiwillig aktive Bürgerinnen und Bürger, u.a. in Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen, Hospizen oder Museen.
Die Familienministerin will für den neuen Bundesfreiwilligendienst, dem Ersatz des Zivildienstes, auch Senioren und Frauen gewinnen. Dieser darf jedoch nicht den Charakter eines neuen Niedriglohnbereichs annehmen oder als Ersatz für Sozialleistungen gelten. Diskutiert werden müsse darüber hinaus über Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz, wertgeschätzte Erfahrungen und alternsgerechte Arbeitsbedingungen.
Der SPD Antrag wird derzeit in einem Ausschuss des Bundestages bearbeitet.