Parteileben

Plakate der Berliner SPD: Franziska Giffey hat „alle im Blick“

Am Freitag hat Spitzenkandidatin Franziska Giffey die ersten Plakate der SPD für die Berliner Abgeordnetenhauswahl vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kernthemen der SPD – und ein „Alleinstellungsmerkmal“.
von Kai Doering · 6. August 2021
Alle im Blick: Am Freitag hat Spitzenkandidatin Franziska Giffey die Plakate der SPD für die Berliner Abgeordnetenhauswahl vorgestellt.
Alle im Blick: Am Freitag hat Spitzenkandidatin Franziska Giffey die Plakate der SPD für die Berliner Abgeordnetenhauswahl vorgestellt.

Ein Gebäudereiniger, eine Frau aus der Clubszene, ein Gastwirt, ein Architekt und ein Mann mit Hund zieren die ersten Großflächenplakate der SPD für die Berliner Abgeordnetenhauswahl. Und während die Bundes-CDU für ihre Plakatreihe eigene Mitarbeiter*innen etwa als Polizistin kostümierte, üben die Gezeigten auch tatsächlich die entsprechenden Berufe aus wie Franziska Giffey bei der Vorstellung der Plakate am Freitag betont. Nur der Architekt studiere noch wie die SPD-Spitzenkandidatin sagt.

Wohnen, Arbeit, Wirtschaft

Für die Präsentation der Plakate hat sich die Berliner SPD das Gelände des „Westhafens“ ausgesucht. Ein paar Ausflugsschiffe liegen hier. Der Lärm eines Presslufthammers ist zu hören. Direkt am Becken II wurde ein großer Container mit dem Bild Giffeys und dem Slogan „Ganz sicher Berlin“ positioniert. Aus dem Container tragen zwei Mitarbeiter nacheinander die Plakate, die die Spitzenkandidatin für die Vertreter*innen der Presse kommentiert.

Da ist das mit dem Architekten, das Wohnungen zur „Chefinnensache“ erklärt. Beim Motiv mit dem Gastwirt heißt es dagegen doppeldeutig „Neustart für die Wirtschaft“. Ein entsprechendes, milliardenschweres Programm haben Giffey und ihr Co-Vorsitzender Raed Saleh am Dienstag vorgestellt. „Gute Arbeit, faire Löhne“ verspricht das Plakat mit dem Gebäudereiniger. „Gute Arbeit zu schaffen und zu erhalten, war immer ein Kernthema der SPD“, sagt Franziska Giffey dazu. „Da wollen wir wieder hin.“

Die sieben Plakatmotive spiegeln auch die „fünf B“ wider, die der Kern des SPD-Programms für die Abgeordnetenhauswahl sind. Neben Bauen und „bester Wirtschaft“ sind das die Themen Berlin in Sicherheit, bürgernahe Verwaltung und Bildung. Letztere wird mit zwei Schüler*innen mit Tablet und Franziska Giffey im Grünen dargestellt, dazu der Slogan „digital in allen Klassen“.

Herzenssache Berlin

„Uns liegt Berlin am Herzen wie vielen anderen, die hier leben, auch“, sagt Franziska Giffey am Freitag. Das sollten die Plakate ausstrahlen. Nicht umsonst lautet das Wahlkampf-Motto der Hauptstadt-SPD „Herzenssache Berlin – für eine soziale und sichere Metropole“. Sicherheit und Freiheit seien dabei „zwei Seiten derselben Medaille“ wie Giffey betont. Sie setze auf „Angebote statt Verbote“, etwa bei der Mobilität: Wenn es eine gute Anbindung mit Bussen und Bahnen gebe, würden die Menschen ihr Auto von selbst stehen lassen, ist sie überzeugt.

Das Plakat, das als letztes aus dem Übersee-Container getragen wird, verkörpert diesen Ansatz. Darauf zu sehen sind ein Mann mit einem tätowierten Berliner Bären auf dem Oberarm und Giffey, die seinem Hund ein Leckerli gibt. „Alle im Blick“ steht auf dem Plakat. Die Idee dafür sei ihr gekommen als sie mit ihrem Sohn auf dem Weg zur Schule gewesen sei, erzählt Giffey. „Da hat mir ein Mann sehr fröhlich einen guten Morgen gewünscht“, berichtet sie strahlend. Der Mann mit dem Tattoo sei ein „Neuköllner Original“, so Giffey. „Wir haben uns sehr gut unterhalten.“

„Alle im Blick zu haben ist mir wichtig“, sagt die Bürgermeisterkandidatin. Politik nicht nur für einen Teil der Gesellschaft zu machen sei zugleich die Verpflichtung und das „Alleinstellungsmerkmal“ der SPD. 400 Großflächenplakate der SPD werden von Sonntag an überall in Berlin zu sehen sein. Hinzu kommen Plakate in den U-Bahnhöfen und natürlich an Laternenmasten und ähnlichem. „Insgesamt werden wir mehr als 10.000 Mal in der Stadt präsent sein“, sagt Giffey.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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