Niedersachsen: Warum die SPD ihr Wahlprogramm auf Platt anbietet
„Leve Börgerskes un Börgers“, begrüßt Stephan Weil die Leser*innen des Kurzwahlprogramms der niedersächsischen SPD. „As Ministerpräsident bewarv ik mi bi de Landdagswahl weer um Hör Vertroen.“ Wer hier statt Plattdeutsch nur Bahnhof versteht, kann ohne Probleme zu einer anderen Version wechseln: In zwölf Sprachen bietet die SPD in Niedersachsen ihr Kurzwahlprogramm an: neben Plattdeutsch, auf Bosnisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kurdisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Türkisch und Ukrainisch. Daneben gibt es noch eine Version auf Saterfriesisch, einer Sprache, die in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg von nur noch 1500 bis 2500 Menschen gesprochen wird.
Zeigen, wie vielfältig Niedersachsen ist
„Neben Informationszwecken möchte die Partei mit dem breiten Sprachangebot auch zeigen, wie vielfältig und weltoffen Niedersachsen ist“, erklärt die niedersächsische SPD dazu. Im Land lebten viele Menschen mit Migrationsgeschichte. „Ihnen möchte die SPD einen möglichst barrierefreien Zugang zu ihren politischen Vorhaben verschaffen.“
Übersetzt wurden die kurzen Texte nach Angaben der Landespartei „fast ausschließlich von Mitgliedern der SPD Niedersachsen im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements“. Ein besonderes Schmankerl hat der Auricher Landtagsabgeordnete Wiard Siebels beigesteuert: Er hat die plattdeutsche Version des Programms in einem gut zweiminütigen Video eingesprochen.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.