Parteileben

Neumitglied in der SPD – wegen Martin Schulz

In den ersten 24 Stunden nach der Ankündigung, dass Martin Schulz Kanzlerkandidat wird, sind mehrere Hundert Menschen in die SPD eingetreten. Einer von ihnen ist Alexander Schilin. Für den 24-Jährigen steht Schulz wie kein zweiter für ein starkes Europa. Nun will er ihn „aktiv im Wahlkampf unterstützen“.
von Kai Doering · 26. Januar 2017
In die SPD wegen Martin Schulz: Alexander Schilin
In die SPD wegen Martin Schulz: Alexander Schilin

Es war ein Eintritt mit Ansage. „Meine Freunde wussten: Wenn die SPD Martin Schulz als Kanzlerkandidaten aufstellt, werde ich Mitglied“, erzählt Alexander Schilin. Nachdem am Dienstag bekannt geworden war, dass die Sozialdemokraten Schilins Wunsch erfüllen werden, saß der 24-Jährige am Computer und füllte online das Aufnahmeformular aus.

Martin Schulz: Klar gegen Rechts

„Ich habe Martin Schulz lange als Präsident des Europaparlamentes beobachtet“, erzählt Schilin. Die Europäische Union werde immer wichtiger, zumal jetzt nach der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten. „Da ist es wichtig, dass wir einen Kanzler bekommen, der für ein starkes Europa steht“, ist Alexander Schilin überzeugt. Er muss es wissen, schließlich belegt er den Studiengang „Demokratie und Regieren in Europa“ an der Universität Tübingen und ist Mitglied der „Lauten Europäer“, die auf ihrem gleichnamigen Blog über Europa informieren und diskutieren.

An Schulz gefällt ihm auch dessen klare Positionierung gegen Rechts. „Er akzeptiert keine Populisten. Im Europaparlament hat er sich mehrere Male deutlich gegen sie gewandt“, lobt Schilin. Nur die Kandidatenkür hat dem 24-Jährigen nicht gefallen. „Ich hätte es besser gefunden, wenn Martin Schulz der Partei als Kandidat vorgeschlagen worden wäre und die Mitglieder hätten entschieden.“ Als Beispiel nennt Schilin die Ur-Wahl der Spitzenkandidaten bei den Grünen.

Am Freitag zum OV-Stammtisch

 Trotzdem will Alexander Schilin Martin Schulz in den kommenden Monaten „aktiv im Wahlkampf unterstützen“. Wie genau, weiß er zwar noch nicht, aber er ist sich sicher: „Die Straßenpräsenz ist enorm wichtig.“ Zwar fänden Wahlkämpfen immer stärker im Internet statt, aber ohne Plakate zu kleben und Infostände in der Fußgängerzone gehe es nicht.

Die SPD hat sich sofort nach seinem digitalen Eintritt bei Alexander Schilin gemeldet. „Heute hatte ich einen Brief im Kasten“, erzählt er. „Und der Ortsvereinsvorsitzende hat mir auch schon eine E-Mail geschrieben.“ Am Freitag findet ein OV-Stammtisch statt. „Ich denke, dass ich da hingehen werde.“ Dort wird Alexander Schilin nicht nur auf vollkommen Unbekannte treffen. „Einige meiner Kommilitonen sind schon länger in der SPD.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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