Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten sich nach fast 24-stünden Verhandlungen in Sindelfingen geeinigt. Ab dem nächsten Jahr erhalten die 3,6 Millionen Beschäftigen der Metall- und Elektroindustrie in einem zweistufigen Verfahren mehr Geld. Zum 1. Februar werden die Gehälter um 2,1 Prozent angehoben, ab Mai gilt dann die volle Erhöhung von 4,2 Prozent. Der zweite Schritt kann aber im Falle einer betrieblichen Einigung um bis zu sieben Monate verschoben ewerden.
Für die Monate November 2008 bis Januar 2009 wird eine Einmalzahlung in Höhe von 510 Euro gezahlt. Weitere Einmalzahlungen wurden für die Monate Mai bis Dezember 2009 vereinbart. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate bis zum April 2010.
Südwestmetall-Chef Stefan Roell zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Dieser Tag ist ein guter Tag für die Metall- und Elektroindustrie." Er schloß allerdings einen Arbeitsplatzabbau in der Branche nicht aus. IG-Metall-Chef Berthold Huber zeigte sich ebenfalls zufrieden. "Dies ist zwar kein Ergebnis, das uns in Euphorie versetzt, aber es ist uns gelungen, die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie angemessen zu beteiligen", sagte Huber im Anschluss an die Verhandlungen am Mittwoch in Sindelfingen.
Steinmeier: Streik hätte Arbeitsplätze gefährdet
SPD-Kanzlerkandidat und Außenmnister Frank-Walter Steinmeier nannte den Tarifabschluss einen klugen Kompromiss und ein Erfolg der Vernunft. "Streiks hätten Arbeitsplätze gefährdet und kaum ein besseres Ergebnis für die Beschäftigten gebracht", hieß es einer Erklärung Steinmeiers. Der Abschluss der Metallbranche zeige beispielhaft, wie die Tarifpartner ihrer Verantwortung in dem vor uns liegenden Abschwung gerecht werden, so der SPD-Politiker.
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie