Parteileben

Marathon statt Hinterzimmer

von Kai Doering · 12. April 2013

Laufen verbindet, sagen Gitta Lauster und Jens Hartung. Die beiden arbeiten im Willy-Brandt-Haus und sind passionierte Läufer. Für das Wahljahr stellen sie SPD-Laufgruppen zusammen. Höhepunkt ist der Berlin-Marathon im September.


vorwärts.de: Wo liegt Ihre Marathon-Bestzeit?


Jens Hartung: Meine einzige Marathon-Zeit ist auch meine beste. 2010 habe ich den Berlin-Marathon in 3 Stunden und 58 Minuten absolviert. Normalerweise laufe ich kürzere Strecken. Da bin ich dann auch schneller.

Gitta Lauster: Ich kann noch keine Zeit vorweisen, weil ich bisher noch keinen Marathon gelaufen bin. Ich bin eher eine Gelegenheitsläuferin, weil ich merke, dass mir das Laufen gut tut. Beim Berlin-Marathon am 29. September werde ich aber dabei sein und steige bald ins Training ein. Wann, wenn nicht jetzt?

Was macht für Sie den Reiz am Laufen aus?

Jens Hartung: Laufen ist ein wunderbarer Ausgleich. Es baut Stress ab und hilft, den Kopf frei zu kriegen. Laufereignisse wie Marathon oder Halbmarathon, bei denen man mit Gleichgesinnten auf die Strecke geht, sind natürlich auch ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Nicht zuletzt ist auch ein wenig Wettkampfgeist dabei. Und: Man kann überall laufen und braucht keine große Ausrüstung dafür. Für mich ist es der ideale Sport.

Gitta Lauster: Das ist auch für mich ein wichtiger Aspekt. Ich habe mir mit dem Laufen schon viele Gegenden erschlossen. Meine neue Heimatstadt Berlin beispielsweise habe ich auch über das Laufen kennengelernt und im Urlaub kann man so eine besondere Art des Sightseeings machen. Ein weiterer Reiz ist für mich, dass man beim Laufen ganz mit sich allein ist. Manchmal hat es etwas richtig Meditatives.

Sie stellen zurzeit SPD-Teams für verschiedene Laufereignisse in Berlin wie den Firmenlauf im Mai und den Marathon und den Tierparklauf im September zusammen. Was ist das Ziel?

Jens Hartung: Wir wollen sehen, welche Läufertalente in der SPD schlummern. Es gibt einfach viele Menschen, die gerne laufen. Das spiegelt sich sicher auch in der SPD wider. Die Reaktionen auf unseren Vorstoß sind jedenfalls äußerst positiv. Mit den roten Läuferteams wollen wir aber auch symbolisieren, dass die SPD mitten im Leben steht und alles andere als ein Zusammenschluss von Leuten ist, die stundenlang im Hinterzimmer debattiert.

Wie wird die Gruppe erkennbar sein?

Jens Hartung: Natürlich kann eine Gruppe bei einem Marathon nicht die ganze Zeit zusammenlaufen. Jeder hat schließlich ein anderes Tempo. Aber wir werden zumindest in einheitlichen T-Shirts starten und so erkennbar sein. Beim Firmenlauf ist es etwas anders. Dort wollen wir eine oder mehrere SPD-Gruppen anmelden und werden als solche in Start- und Siegerliste auftauchen.

Gitta Lauster: Ich stelle mir das Bild toll vor, wenn man in eine Siegerliste guckt und dort ganz viele SPD-Läufer findet. Ich habe eine wunderbare Erfahrung aus dem Europawahlkampf 2009. Damals haben wir von den Jusos in Essen eine Marathon-Staffel ins Rennen geschickt. Wir hatten einen Slogan auf dem Rücken unserer T-Shirts, den viele während des Laufs lesen konnten, und am Ende sind wir mit einer Europafahne ins Ziel eingelaufen. In einer SPD-Gruppe zu laufen, ist aber auch einfach ein großartiges gemeinschaftliches Event, bei dem man Gleichgesinnte treffen kann, mit denen man sonst gar keinen Kontakt hätte.

Was haben die Läufer sonst davon, wenn sie für die SPD an den Start gehen?

Jens Hartung: Wir verbinden politisches Engagement und Freizeitinteressen miteinander. Die SPD war schon immer mehr als ein politischer Debattierclub. Wir werden aktiv – politisch und sportlich. Sicher wird es auch wieder ein Rahmenprogramm zu den Läufen geben. Da planen wir aber noch.

Für den Berlin-Marathon hat die SPD 50 Startplätze gekauft, die nun an Interessierte vergeben werden. Was machen die, die keinen Platz ergattern?

Jens Hartung: Wir haben noch einige Plätze, die wir für 60 Euro verbindlich weitergeben. Wer bereits angemeldet ist und in der SPD-Gruppe mitlaufen möchte, kann ich einfach bei uns melden. Er wird dann auch aufgenommen. Wir werden also sicher mehr als nur 50 rote Läufer am Start haben. Wer keinen Startplatz ergattert, kann uns zumindest als Zuschauer an der Strecke unterstützen. Das ist auch ganz wichtig. 

Gitta Lauster: Es sollte niemand traurig sein, wenn er dieses Jahr nicht starten kann. Die SPD-Laufgruppe muss ja auch keine Berliner Erscheinung bleiben. Marathon- und andere Läufe gibt es schließlich überall in Deutschland. In vielen Städten gibt es auch bereits SPD-Laufteams. Wir sind also nicht böse, wenn man uns kopiert.

Die SPD möchte für folgende Läufe Teams ins Rennen schicken:

Berliner Firmenlauf, 24. Mai

B2RUN Berlin, 28. August

Volvo-Tierparklauf, 8. September

Berlin-Marathon, 29. September

Interessenten können sich an Gitta Lauster wenden: gitta.lauster@spd.de

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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