Parteileben

Klaus Suchanek ist tot

Nach schwerer Krankheit verstarb Ende September der profilierte Europapolitiker Klaus Suchanek. Die deutsche Sozialdemokratie verliert mit ihm eine der engagiertesten Stimmen für Europa.
von Dietmar Nietan · 20. Oktober 2014

Seit seinem Parteieintritt 1965 galt seine besondere Aufmerksamkeit der Positionierung seiner Partei in der Europapolitik. Folgerichtig bezog sich sein Aufgabengebiet, gleich in welcher Position, immer auf Europa und das „Jahrtausend-Projekt“ der europäischen Einigung.

Seine klugen, sachorientierten Analysen machten ihn über die Parteigrenzen hinaus zu einem gefragten und geschätzten Gesprächspartner. Immer wieder hatte man das Gefühl, das es nichts in der Europäischen Union gibt, was Klaus nicht schon wusste.

Unvergesslich wird seine unnachahmliche Art bleiben, in Diskussionen einfach nur mit einer einzigen Frage unberücksichtigte zentrale Aspekte oder ungelöste Probleme auf den Punkt zu bringen. Klaus regte uns mit seinem Klartext immer wieder zum produktiven Nachdenken an. Wer sich auf einen intensiven Gedankenaustausch mit ihm einließ, fühlte sich am Ende gedanklich bereichert.

Hinter seinem unermüdlichen Engagement brannte bei Klaus die Leidenschaft für die Vision eines friedlichen, sozialen, selbstbestimmten Europa. Die Stimme ist verstummt – aber ihr Echo wird in unseren Herzen noch lange nachhallen.

Autor*in
Dietmar Nietan
Dietmar Nietan

ist seit 2014 Schatzmeister der SPD und seit 2022 Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit.

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