Parteileben

Kevin Kühnert: So gewinnt die SPD 30.000 neue Mitglieder

Das Ziel ist ambitioniert, aber erreichbar, sagt Generalsekretär Kevin Kühnert: Bis Ende 2023 will die SPD 30.000 Neumitglieder gewinnen. Im Live-Gespräch erzählt Kühnert, worauf es dabei ankommt.
von Kai Doering · 18. Oktober 2022
„Wir werden die Mitglieder spielerisch bei ihrem Ehrgeiz packen.“ SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will bis Ende kommenden Jahres 30.000 Neueintritte.
„Wir werden die Mitglieder spielerisch bei ihrem Ehrgeiz packen.“ SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will bis Ende kommenden Jahres 30.000 Neueintritte.

Bei Kevin Kühnert war die Sache ganz einfach. Als er 2005 in die SPD eintrat, gab er das Formular an der Tür der für ihn zuständigen Kreisgeschäftsstelle in Berlin ab. „Ich wollte es zelebrieren und sichergehen, dass alles funktioniert“, erzählt Kühnert. Der „letzte Schubs“ für seinen Eintritt sei die für die SPD verlorene Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und die damit verbundene Neuwahl des Bundestages einige Monate später gewesen. „Ich fand, das war der Zeitpunkt, an dem man sich politisch bekennen muss, indem man eintritt“, erinnert sich Kühnert.

Die SPD-Mitglieder beim Ehrgeiz packen

Da es nicht immer so läuft wie beim heutigen SPD-Generalsekretär, hat der Parteivorstand im Frühjahr die „Mission 30.000 neue Mitglieder“ gestartet: Bis zum Parteitag im Dezember 2023 will die Partei die Anzahl der Neueintritte im Vergleich zum Jahr 2021 um mindestens 25 Prozent steigern. „Mit war es wichtig, ein messbares Ziel zu haben“, berichtet Kevin Kühnert im Live-Gespräch mit dem „vorwärts“. Die 30.000 neuen Mitglieder seien „ein ambitioniertes, aber erreichbares Ziel, wenn alle mitziehen“, ist er überzeugt.

Damit das gelingt, sollen etwa SPD-Gliederungen in kleinen Wettkämpfen gegeneinander antreten: Wer in einem bestimmten Zeitraum die meisten Neumitglieder wirbt, gewinnt. „Wir werden die Mitglieder spielerisch bei ihrem Ehrgeiz packen“, kündigt Kevin Kühnert an. Die Werbung von Mitgliedern funktioniere oft am besten im persönlichen Gespräch hat der Generalsekretär beobachtet. „Wir treffen jeden Tag Leute. Warum fragen wir sie nicht einfach, ob sie SPD-Mitglied werden wollen, wenn wir merken, dass sie sich politisch für uns interessieren?“ Eine gesonderte Mitgliederwerbekampagne werde es aus dem Willy-Brandt-Haus dagegen nicht geben.

Eine Mitgliedschaft nicht nur zum Plakate-Aufhängen

Die besten Werber*innen seien ohnehin „zufriedene Mitglieder“, ist Kevin Kühnert überzeugt. „Bei uns kann man Demokratie gestalten und Einfluss nehmen auf das, was die führende Regierungspartei macht“, nennt er ein weiteres Argument für den Partei-Eintritt. In der SPD seien die Mitglieder „nicht nur zum Plakate-Aufhängen da. Wir beteiligen sie an unseren Entscheidungen.“ So sieht Generalsekretär Kühnert die SPD gut aufgestellt, die Marke von 30.000 Neueintritten zu schaffen. Er ist überzeugt: „Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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