Es sind ihr "demokratisches Ethos" und ihre Sachkunde in der Bildung sowie ihr Engagement in der deutsch-polnischen Nachbarschaft, die sie auszeichnen, schreibt Jutta Limbach über die
Kandidatin der SPD zum Amt des Bundespräsidenten in fr-online.de. Gesine Schwan sei dabei, "den Genossen aller Parteien vorzumachen, wie man mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommt und
diese einlädt, sich zu engagieren", so Limbach. Dabei sei sie auf besondere Weise glaubwürdig, denn sie scheue sich nicht, "meinungsfreudig auch politisch unliebsame Diagnosen offen
auszusprechen."
Bildung ist mehr als nur Wahlkampfthema
Und wenn Gesine Schwan über ihren Beruf als Professorin und Präsidentin der Europa-Universität Viadrina spreche, spüre jeder sofort, "dass sie weiß, wovon sie spricht", erklärt die bis 2008
amtierende Präsidentin des Geothe-Instituts. Zum Thema Bildung habe Schwan konkrete Vorstellungen und es ist "für sie kein bloßes Wahlkampfthema, zu dem man einige Blasen wirft." Schwans
Engagement, der Grenze zwischen Deutschen und Polen das Trennende zu nehmen und das Verbindende zu stärken, sei ebenso zukunftsweisend.
Pioniergeist und Heiterkeit
Die Heiterkeit, mit der Gesine Schwan um das höchste Amt im Staate kämpfe, sollte ansteckend wirken, schreibt Limbach. "Stromlinienförmig oder gar opportunistisch zu handeln, war und ist
dieser Frau fremd", fügt sie hinzu und sieht in ihr die Kandidatin, die es schafft, Bürgerinnen und Bürger Lust auf demokratische Teilhabe zu machen. Limbach: "Wir registrieren, dass die
Bürgerschaft nicht mehr willens ist, sich in Politik- oder Parteienverdrossenheit zu erschöpfen."
Ein großes Lob verdiene Schwan auch für ihre Unerschrockenheit und ihre Meinungsfreude. Sie habe viel erreicht und brauche dieses Amt nicht als Krönung ihres Berufslebens, gibt Limbach zu
Bedenken. Aber, fragt sie nach: "Vielleicht braucht das Amt, unsere Demokratie Gesine Schwan?
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hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.