Johanna Uekermann kündigt Abschied vom Juso-Vorsitz an
Dirk Bleicker
Nach vier Jahren im Amt tritt Johanna Uekermann nicht erneut für den Posten der Juso-Chefin an. Einen entsprechenden Bericht von „Spiegel-Online“ bestätigte Uekermann am Montagnachmittag via Twitter. „Das waren vier spannende Jahre an der Spitze eines großartigen Jugendverbandes - Danke für alles!“, twitterte Uekermann mit Verweis auf einen Beitrag über ihren Rücktritt. Uekermann hatte das Amt im Dezember 2013 übernommen.
Uekermann-Rückzug stand schon länger fest
Zur Begründung ihrer Entscheidung sagte Uekermann gegenüber dem „Spiegel“: „Das ist ein guter Zeitpunkt für diesen Schritt. Die Jusos sind gut aufgestellt, schlagkräftig, kampagnenstark und haben inhaltlich viel durchgesetzt in den letzten Jahren.“ Die Entscheidung, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, habe schon länger festgestanden, so Uekermann weiter. Die 30-Jährige will sich künftig stärker im Erneuerungsprozess der SPD engagieren und wird auf dem Bundesparteitag der SPD im Dezember für den Parteivorstand kandidieren.
Nachfolger Uekermanns soll Kevin Kühnert, der bisherige Co-Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation, werden. Dessen Landesverband hatte Kühnert am Sonntag für den Bundesvorsitz nominiert. „Ich freue mich, dass der Landesverband der Jusos Berlin meinen bisherigen Stellvertreter Kevin Kühnert als neuen Juso-Vorsitzenden für die Wahl auf dem Bundeskongress im November vorschlägt“, sagte Uekermann gegenüber dem „Spiegel“. Die Wahl ihres Nachfolgers findet auf dem Juso-Bundeskongress im November statt.
Zwischen Kritik und Solidarität
Kühnert selbst veröffentlichte am Montagnachmittag auf Facebook ein Statement anlässlich des Rückzugs von Uekermann. Darin dankte er ihr für den „schier unermüdlichen Einsatz um die Jusos und einen linken Politikentwurf“ und bilanzierte, dass die Jusos unter dem Vorsitz von Uekermann ihr geschärft und sich in der SPD deutlich mehr Gehör verschafft hätten.
Darüber hinaus erklärte Kühnert, für den Bundesvorsitz der Jusos kandidieren zu wollen und kündigte an: „Die SPD muss einen inhaltlichen, personellen und strukturellen Neuanfang wagen. Diesen Prozess möchte ich als Juso-Vorsitzender kritisch und solidarisch mitgestalten.“