Parteileben

„Je geringer die Inzidenzen, desto größer das Wahlkampf-Repertoire.“

Mit einem digitalen Campaign-Camp startet die SPD am Samstag in den Bundestagswahlkampf. Werber Raphael Brinkert über die Schwerpunkte der Kampagne, die Hoffnung auf Live-Gespräche die Bedeutung des SPD-Parteibuchs
von Kai Doering · 4. Juni 2021
Raphael Brinkert: Das rote Parteibuch ist für mich ein starkes Symbol gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit.
Raphael Brinkert: Das rote Parteibuch ist für mich ein starkes Symbol gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit.

Am Samstag werden Sie beim Campaign-Camp der SPD die Kampagne für den Bundestagswahlkampf vorstellen. Was erwartet die Teilnehmer*innen?

Sehr viel rot. Wir zeigen, wie erfolgreiche Markenführung funktioniert und warum neben inhaltliche auch visuelle Geschlossenheit benötigt wird, um bei den Wähler*innen im Wettbewerbsumfeld aufzufallen und zu punkten. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele zeigen wir, warum wir welche Schwerpunkte setzen und wie sich die Kampagne in Foto und Film für die Landesverbände, Ortsvereine und Distrikte regionalisieren lässt.

Seit einiger Zeit sinken die Corona-Zahlen glücklicherweise wieder. Werden dadurch im Wahlkampf andere Dinge möglich?

Je geringer die Inzidenzen, desto größer das Wahlkampf-Repertoire. Deutschland sehnt sich nicht nach Algorithmen, sondern nach Alltag. Nach Live-Gesprächen von Angesicht zu Angesicht und nicht nach Kommentarspalten auf Facebook. Jeder von uns würde sich freuen, wenn wir im August und September auf Marktplätzen und vor Supermärkten stehen dürfen, um den Menschen zu erklären, warum der kompetenteste Kandidat auch der Beste ist.

Anfang Mai sind Sie selbst in die SPD eingetreten. Was hat Sie dazu bewogen?

Um eine Partei ganzheitlich zu verstehen, muss man sich mit allen Parteiebenen auseinandersetzen. Als Vater und Bürger wünsche ich mir eine Politik, die Deutschland und Europa vereint, weil sie niemanden abhängt. Als Unternehmer bin ich bereit meinen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten, indem ich Erfolg mit den Mitarbeitern teile und mehr Steuern bezahle. Die SPD nennt das soziale Gerechtigkeit. Politik, die Respekt für das Leben von 83 Millionen Menschen hat. Und das finde ich angesichts der Herausforderungen vor denen wir in den nächsten 20 Jahren stehen, sehr gut.

Haben Sie denn schon an einer Ortsvereins- bzw. Distriktsversammlung teilgenommen?

Bisher nehme ich meinen Wahlkreis Pandemie bedingt in erster Linie über Digitialkommunikation war. Aber wenn der Wahlkreise noch jemanden suchen, der auf St. Pauli oder in Haltern am See Plakate klebt, kann er sich gerne bei mir melden.

Gerade haben Sie mit der Aktion #RoteKarteGegenRechts in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Was ist das Ziel?

Es ist eine Gemeinschaftsaktion und Mitmachkampagne, an der sich jedes Mitglied mit einfachsten Mitteln beteiligen kann. Das rote Parteibuch ist für mich ein starkes Symbol gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit. Es ist höchste Zeit, dass wir das laut und deutlich zeigen und die Feinde unserer Demokratie vom Platz stellen. Im Netz, indem wir ihnen die rote Karte zeigen. Im Bundestag mit einer starken Sozialdemokratie.

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Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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