Parteileben

Innovativ mit Holz, Lehm und Stroh

von Laura Giesen · 5. September 2013
Das ist die Art der Diskussion, die mir Spaß macht.“ Stephan Weil im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Schwanewede.
Das ist die Art der Diskussion, die mir Spaß macht.“ Stephan Weil im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Schwanewede.

Am Mittwoch verlieh die Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD (AGS) zusammen mit dem SPD-Parteivorstand den Innovationspreis 2013 unter dem Motto „Der Mittelstand – Innovationsmotor in energieeffizientem und ressourcenschonendem Wirtschaften.“

Für die Festrede auf dem Wirtschaftsempfang hatte die AGS Matthias Machnig, Wirtschaftsminister in Thüringen und Mitglied im Kompetenzteam von Peer Steinbrück, gewonnen. Er erläuterte, wie die Pläne der SPD den mittelständischen Unternehmen zugute kämen. Seiner Meinung nach wird  deren Bedeutung für eine stabile Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt unterschätzt. Der geforderte Mindestlohn schütze Unternehmen mit fairen Löhnen vor Konkurrenz mit Dumping-Löhnen, sagte Machnig. Er fügte hinzu, dass eine Arbeitsmarktpolitik, die die Nachqualifizierung von Geringqualifizierten fördere, für loyale Arbeitskräfte sorge.

 

Neuanfang in der Energiepolitik 

Passend zum Motto des Innovationspreises lag sein Schwerpunkt auf dem Thema Energiewende. Diese würde unter der schwarz-gelben Regierung denkbar schlecht gemanagt. „Daher brauchen wir im Thema Energie einen Neustart“, erklärte er. Mit einem eigenen Ministerium sei ein Schritt zu einem strukturierten Neuanfang geschaffen. Außerdem plane die SPD die Absenkung der Stromsteuer, um für weit reichende Strukturreformen Zeit zu gewinnen. „Der Ausbau der Erneuerbaren darf aber auch nicht schneller verlaufen als der Netzausbau,“ sagte Machnig.

 

Die Gewinner

AGS-Bundesvorsitzender Sven Kaerkes überreichte den Innovationspreis ohne Rangordnung an die drei Gewinner. Die Unternehmer überzeugten durch den Mut, besonders ungewöhnliche Ideen zur Steigerung der Effizienz von Energie und Ressourcen umzusetzen.

Die Firma Gotha Druck konnte dank innovativer Technologien, wie die Nutzung der Abwärme mit einer kombinierten Gas- und Dampfturbine, enorme Mengen Energie, aber auch Öl, Lösungsmittel und Wasser sparen. Ralf Creutzburg, einer der Geschäftsführer, betonte, das lohne sich nicht nur für die Umwelt sondern auch für das Unternehmen. Durch seine Vorreiterrolle in der Energieeffizienz gewinne der Druckbetrieb den Zugang zu neuen umweltsensiblen Kunden, erklärte er.

Der B.A.U.M. Zukunftsfonds investiert privates Kapital in Energieeffizienzprojekte von Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die vierprozentige Rendite, die er den Anlegern garantiere, käme aus den starken Energieeinsparungen durch die Projekte, erklärte Sebastian Wenzel aus dem Vorstand. Kaerkes begrüßte besonders, dass der Fonds genossenschaftlich arbeitet.

Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen e.V. bringt Forschung, Bauunternehmen, Handwerksbetriebe und Lehreinrichtungen zusammen um energieeffiziente und ressourcensparende Bauprojekte zu verwirklichen. Dabei setzen sie vermehrt auf alte Baustoffe wie Holz, Lehm und Stroh, die eine sehr gute Umweltbilanz in der Produktion haben. Geschäftsführer Christian Silberhorn freut sich besonders über die Außenwirkung des Innovationspreises. Bei vielen sei immer noch nicht angekommen, dass solche Baustoffe auch Hightech seien können.

Autor*in
Laura Giesen

war Praktikantin beim vorwärts (2013).

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