Die Thüringer SPD hat am Freitag in Erfurt mit großer Mehrheit Heike Taubert als Spitzenkandidatin für Landtagswahl am 14. September nominiert. 98 Prozent der Delegierten stimmten für die 55-jährige Sozialministerin. Zum ersten Mal konkurrieren damit zwei Frauen um das höchste Amt eines Bundeslandes.
Volle Unterstützung für Heike Taubert. Auf dem Parteitag der Thüringer SPD warben sowohl der Landesvorsitzende Christoph Matschie als auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig für die Sozialministerin. Beide forderten die Partei auf, engagiert und geschlossen im kommenden Landtagswahlkampf für die Ziele der Sozialdemokratie zu werben.
Schwesig betonte die gute Zusammenarbeit mit Taubert als Fachministerin bei den Themen Familie und Kinder, aber auch Pflege und Gesundheit. „Sie stellt die Sorgen und Nöte der Menschen in den Mittelpunkt ihrer Politik. Sie hat dabei das ganze Land im Blick. Ich wünsche mir, dass Thüringen mit Heike Taubert eine Ministerpräsidentin bekommt, die sich auch im Bund als starke ostdeutsche Stimme stärker für den Freistaat einbringt“, sagte Manuela Schwesig.
faire Löhne, tarifgesicherte und sichere Arbeitsplätze
Heike Taubert sprach sich in ihrer Bewerbungsrede dafür aus, Thüringen zur wirtschaftsdynamischsten Region Ostdeutschlands zu entwickeln. „Thüringen hat dafür mit einer vielfältigen, technologieintensiven und innovativen Landschaft kleiner und mittelständischer Unternehmen einen Schatz, den es zu heben gilt.“. Sie werde sich mit den Gewerkschaften für faire Löhne, tarifgesicherte und sichere Arbeitsplätze einsetzen. Taubert forderte mehr Unterstützung für die Schwachen in der Gesellschaft. Sie versprach, Familien- und Kinderarmut wirksamer zu bekämpfen, sowie Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen.
Vor allem in der Bildungspolitik dürfe der eingeschlagene Weg nicht verlassen werden. „Die Thüringer SPD hat gezeigt, dass sie die Bildungspartei Nummer eins ist. Mit uns wird es kein Zurück hinter die erreichten Standards in Kindertagesstätten und Schulen geben. Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass es ausreichend Kita-Plätze und moderne Kindergärten gibt. Wir werden die hohe Qualität des Schulunterrichts in Thüringen weiter sichern. Dazu werden wir pro Jahr mindestens 500 neue Lehrerinnen und Lehrer einstellen“, versprach Taubert.
Geschlossen wie lange nicht
Heike Taubert hat für diese Kandidatur viele Erfahrungen und Qualifikationen vorzuweisen. Die Diplomingenieurin für Informationstechnik und Verwaltungsbetriebswirtin begann mit der politischen Arbeit 1990 als Stadtkämmerin in Ronneburg. Später war sie stellvertretende Landrätin und Beigeordnete in zwei Thüringer Landkreisen. 2004 wurde sie Abgeordnete im Thüringer Landtag. Seit 2009 ist Taubert Sozialministerin des Landes.
Die Thüringer SPD hat sie am Freitag fast einstimmig – mit 98 Prozent – und in bester Stimmung zu ihrer Spitzenkandidatin gewählt – und geht geschlossen wie schon lange nicht mehr in die kommende Wahl. In ihrer Parteitagsrede sagte Heike Taubert: „Die jetzige Ministerpräsidentin agiert planlos und entscheidet nichts mehr. Sie hat verspielt. Darum will ich im Herbst Ministerpräsidentin unserer schönen Heimat sein.“ Mitte September entscheiden die Wählerinnen und Wähler, ob sie es wird.