Parteileben

Gegen das Vergessenwerden

von Kai Doering · 24. Mai 2013

Der Zeitpunkt war gut gewählt: Am 23. Mai, dem 150. Gründungstag der Sozialdemokratie, wurde in Kaufbauren das Richard-Fischer-Forum aus der Taube gehoben. Es soll Leben und Werk des weitgehend in Vergessenheit geratenen Sozialdemokraten weiter erforschen.

Er war Redakteur, Reichstagsabgeordneter und überzeugter Sozialdemokrat. Richard Fischer, geboren am 3. April 1855 in Kaufbeuren und gestorben am 21. September 1926 in Berlin, hat die Sozialdemokratie im Kaiserreich und in der Weimarer Republik maßgeblich mit geprägt. Und doch weiß man wenig über den Mann, der 1902 auch erster Geschäftsführer des „Vorwärts“ wurde.

Um „die bisher schon bestehende örtliche Befassung mit Richard Fischer kontinuierlich und systematisch zu gestalten“, hat sich am 23. Mai in Kaufbeuren das Richard-Fischer-Forum konstituiert. Die Mitglieder wollen Leben und Werk Fischers weiter erforschen und „zeitgemäß“ vermitteln. Die Idee für das Forum geht zurück auf die Kaufbeurer SPD-Stadträtin Helga Ilgenfritz, die nun zusammen mit ihrer Stellvertreterin Dagmar Werner als Sprecherin des Forums amtiert.

„Richard Fischer hat schon sehr früh die Kraft des Wortes erkannt“, schrieb Guido Schmitz in einem Grußwort an das Forum. Als aktueller Geschäftsführer der Berliner vorwärts-Verlagsgesellschaft ist er Nachfolger Fischers. „Die Bedeutung, die Richard Fischer für den Verlag hatte, mag man daran erkennen, dass ihm nach seinem Tod der ‚Vorwärts’ mehrere Seiten widmete“, hob Schmitz hervor. Auch SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks schickte ein Grußwort. „Unsere Partei kann stolz sein auf Menschen wie Richard Fischer“, schrieb sie. „Es ist wichtig, dass ihre Leistungen nicht in Vergessenheit geraten."

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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