Frauen-Förderung: SPD gründet „Netzwerk Feministische Außenpolitik“
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Rosilin Bock und Hannah Elten hatten es irgendwann satt. Immer, wenn es in der SPD um Außenpolitik ging, saßen die beiden Vorsitzenden des Fachausschusses für Internationale Politik, Frieden und Entwicklung der Berliner SPD einer Männerriege gegenüber. „Die außenpolitischen Gremien der SPD sind männlich dominiert“, sagt Elten. Das hat auch Auswirkungen über die Partei hinaus: Nur drei der 13 SPD-Abgeordneten im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags sind Frauen.
Svenja Schulze als Schirmherrin
Bock und Elten, die an der Spitze des Fachausschusses die erste weibliche Doppelspitze innerhalb der SPD gebildet haben, entwickelten deshalb eine Idee, wie mehr Sozialdemokratinnen für Außenpolitik begeistert werden können: das „Netzwerk feministische Außenpolitik“. „Entstanden ist die Idee aus einer Veranstaltung beim Debattencamp 2020“, erzählt Rosilin Bock. Das Konzept der „Feministischen Außenpolitik“ hatte beide schon länger beschäftigt. Im vergangenen Jahr traten sie damit an die Parteischule im Willy-Brandt-Haus heran. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat bereits zugesagt, die Schirmherrschaft zu übernehmen.
„Der Grundgedanke ist, dass sich außenpolitisch interessierte Frauen innerhalb der Partei vernetzen“, erklärt Rosilin Bock. Mehr als ein Jahr lang sollen sie sich dafür auch mit erfahrenen Persönlichkeiten austauschen, die bereits im internationalen Bereich aktiv sind, Bundestags- und Europaabgeordnete etwa. „Bei dem Projekt geht es nicht um Prestige“, betont Hannah Elten. „Wir wollen, dass sich in der SPD etwas verändert.“
Bewerbungen für das einjährige Programm sind ab sofort und bis zum 31. März möglich. Alle Informationen gibt es auf dem Internet-Portal der SPD-Parteischule.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.