Franziska Giffey will nicht für SPD-Vorsitz kandidieren
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Von den Medien war sie lange als Kandidatin für den Parteivorsitz gehandelt worden. Nun hat Franziska Giffey für klare Verhältnisse gesorgt. In einem Brief an die kommissarischen SPD-Vorsitzenden Malu Dreyer, Thorsten Schäfer-Gümbel und Manuela Schwesig teilte die Bundesfamilienministerin mit, nicht für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen.
Dreyer lobt Giffeys Geradlinigkeit
„Sie hat erklärt, dass sie nicht zulassen wolle, dass das anhängige Verfahren zur Überprüfung ihrer Doktorarbeit den Prozess der personellen Neuaufstellung der SPD überschattet“, bestätigte Malu Dreyer Giffey Entscheidung gegenüber dem „vorwärts“ und lobte ihre Geradlinigkeit, die dieser Schritt unterstreiche.
Laut FAZ erklärte Franziska Giffey zudem, als Bundesfamilienministerin zurücktreten zu wollen, sollte ihr die Freie Universität Berlin ihren Doktortitel aberkennen. Im Februar hatte die Internetseite „VroniPlag Wiki“ Unregelmäßigkeiten in Giffeys Dissertation „Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“ ausgemacht. Die Freie Universität überprüft seitdem die Vorwürfe. Mit einer Entscheidung ist erst im Herbst zu rechnen. „Solange eine Entscheidung nicht gefallen ist, konzentriert sich die Ministerin mit Freude und großem Engagement auf die Arbeit, die im Ministerium ansteht – so wie in den zurückliegenden Monaten auch“, teilte die Sprecherin des Familienministerium Ulla Fiebig mit.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.