Finales SPD-Plakat: Mit Scholz auf dem Weg ins Kanzleramt
Leon Kuegeler/ photothek
Ab Montag soll es deutschlandweit überall hängen, am Donnerstagvormittag ist es bereits in Düsseldorf zu sehen: das finale Plakat der SPD für die entscheidenden beiden Wochen bis zur Bundestagswahl am 26. September. „Kanzler für Deutschland“ steht dort in weißer Schrift über einem Foto von Olaf Scholz, direkt daneben der runde Button mit der Aufschrift „Wer Scholz will, wählt die SPD!“ Es ist ein klares Zeichen dafür, dass die Sozialdemokrat*innen im Endspurt voll auf ihren Kanzlerkandidaten setzen, dessen Beliebtheitswerte in Meinungsumfragen sich ebenso wie die seiner Partei seit Wochen im Höhenflug befinden.
SPD will in NRW gewinnen
Ein klares Zeichen ist auch der Standort der Plakatpräsentation: Der Johannes-Rau-Platz, direkt gegenüber der Staatskanzlei von Nordrhein-Westfalen, wo normalerweise Ministerpräsident Armin Laschet residiert, wenn er nicht gerade die Haushaltsberatungen schwänzt, um für ein Foto mit Macron nach Paris zu jetten. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hatte bereits zum Start der SPD-Wahlkampagne Anfang August verkündet: „NRW ist die Herzkammer der Sozialdemokratie. Wir wollen Armin Laschet in seinem Heimatland schlagen.“ Was die SPD mit der Plakatpräsentation macht, hieße in der Fußball-Sprache vermutlich „Pressing am gegnerischen Strafraum“.
Es zeigt auch das gestiegene Selbstbewusstsein der Sozialdemokrat*innen. Entsprechend bekräftigt Klingbeil: „Wir sind heute bewusst in Nordrhein-Westfalen. Es ist das größte Bundesland. Hier wird jede fünfte Stimme abgegeben und wir wollen zeigen, dass Laschet zu Hause schlagbar ist.“ Aus diesem Grund plant die SPD auch ihre große Abschlusskundgebung am Freitag, 24. September, in Köln. Zwei Tage vor der Wahl steht diese unter dem Motto „Scholz packt das an“.
Laschet ohne Ideen
Klingbeil betont noch einmal, dass die SPD geschlossen hinter Kanzlerkandidat Olaf Scholz stehe und leidenschaftlich für den Wahlsieg kämpfe. Die Union sei hingegen zerstritten. Der CSU-Vorsitzende Markus Söder sorge immer wieder für Misstöne. Daher kommt Klingbeil zu dem Schluss: „Niemand weiß, wer bei der Union den Ton angibt. Bei Armin Laschet wissen wir nicht, wofür er steht.“
Das bekräftigt auch Thomas Kutschaty, Vorsitzender der NRWSPD. Als Spitzenkandidat der Sozialdemokrat*innen für die Landtagswahl im kommenden Mai habe er ein großes Interesse daran, dass Laschet nicht Ministerpräsident bleibe. „Aber die Lösung ist nicht, dass er Bundeskanzler wird“, sagt Kutschaty. Denn der jüngst vorgelegte Haushaltsplan zeige, wie ideenlos Laschet sei, egal ob im Bereich Bildung, Mobilität oder Klimaschutz. „Und er hat auch keine Ideen für die Bundesrepbulik“, sagt Kutschaty.
Kutschaty: „Ruck durch dieses Land und diese Partei“
Der SPD-Landesvorsitzende führt aus, dass er in den 35 Jahren, die er nun der Partei angehöre, selten solch eine positive Stimmung wie aktuell erlebt habe. „Es geht ein Ruck durch dieses Land und durch diese Partei. Wir bleiben weiterhin kampfesmutig und kampfeswillig.“
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo