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Bundeskonferenz der ASF: SPD-Frauen bald mit Doppelspitze?

Bei der Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) bahnt sich eine historische Neuerung an: Erstmals könnten die SPD-Frauen von einer Doppelspitze geführt werden.
von Kai Doering · 16. Juli 2021
Künftig mit Doppelspitze? Am Wochenende wählt die Arbeitsmeinschaft sozialdemokratischer Frauen bei ihrer Bundeskonferenz eine neue Führung.
Künftig mit Doppelspitze? Am Wochenende wählt die Arbeitsmeinschaft sozialdemokratischer Frauen bei ihrer Bundeskonferenz eine neue Führung.

Wenn sich die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) an diesem Wochenende zu ihrer Bundeskonferenz trifft, gibt es gleich zwei Premieren. Zum einen wird die Konferenz erstmals digital stattfinden. Zum anderen könnten die Delegierten zum ersten Mal zwei Vorsitzende als Doppelspitze wählen. Dafür soll am Samstagmorgen zunächst die Satzung geändert werden. Für die Doppelspitze haben die bisherige ASF-Vorsitzende Maria Noichl aus Bayern und Ulrike Häfner aus Brandenburg ihre Kandidaturen erklärt.

ASF-Spitze aus Bayern und Brandenburg

„Besonders die ASF hat sich seit Jahren für das System der Doppelspitze eingesetzt“, erinnern die beiden in ihrem gemeinsamen Bewerbungsschreiben. „Jetzt wollen wir es konkret umsetzen.“ Schließlich sei es doch nur folgerichtig, dass nicht nur die SPD, sondern auch die mehr als 140.000 SPD-Frauen von einer Doppelspitze geführt würden.

Maria Noichl ist bereits seit 2018 ASF-Vorsitzende. Die 54-Jährige ist seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Die 53-Jährige Ulrike Häfner arbeitet im Brandenburger Sozialministerium und ist Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Potsdam. „West und Ost, Nord und Süd. Das passt wunderbar zusammen“, meinen die beiden Kandidatinnen.

Die halbe Macht und die Hälfte des Geldes

An den zwei Tagen wollen die Delegierten unter dem Motto #LAUTErFRAUEN zudem mehr als 100 Anträge beraten, auch mit Blick auf die Bundestagswahl und eine künftige Bundesregierung unter Führung von Olaf Scholz. „Wir wollen in den nächsten vier Jahren mit einer fortschrittlichen Regierung in Deutschland viel erreichen“, betonen Noichl und Häfner. „Deutschland gehört zur Hälfte uns Frauen. Wir wollen die halbe Macht, jeden zweiten Parlamentssitz und die Hälfte des Geldes.“

Am Sonntag findet eine „Gender-Equality-Matinee“ statt. Mit dabei sind die Ärztin Kristina Hänel, die wegen Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft angeklagt und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Frauenrats Lisi Mayer und Vize-SPD-Chefin Klara Geywitz. Sie diskutieren über „Frauen, Demokratie und Zukunft“. Die Diskussion kann wie die gesamte Bundekonferenz nach Abschluss der Wahlen ab Samstag um 13 Uhr live auf Facebook verfolgt werden.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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