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Berlin: Kampagne für gemeinsamen Ethikunterricht gestartet

von ohne Autor · 4. März 2009
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Umfrage: Sollen Berliner Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 gemeinsam einen Ethikunterricht besuchen?

Nun machen die Gegner von "Pro Reli" mobil: Mit einer Kampagne will das Bündnis "Pro Ethik" einen Erfolg des Volksentscheids für ein Wahlpflichtfach Religion/Ethik verhindern. "Wir wollen in den nächsten Wochen die Berliner über die Wichtigkeit gemeinsamen Ethikunterrichts für das Zusammenleben in unserer multikulturellen Stadt informieren", so Bündnis-Sprecher Gerhard Weil bei der heutigen Präsentation der Kampagne. "Wir wollen zeigen, dass es besser ist, dass Jugendliche verschiedener kultureller, religiöser und weltanschaulicher Herkunft miteinander über sie verbindende Werte reden, statt übereinander."

Weil wandte sich gegen die Unterstellungen von "Pro Reli", es ginge darum, den Religionsunterricht einzuschränken. Deshalb wolle man darüber aufklären, "dass wir auch den Religionsunterricht in Berlin unterstützen, er soll weiterhin uneingeschränkt freiwillig sein." Weil warf "Pro Reli" vor, einen "Wahlzwang" zwischen Religion und Ethik einführen zu wollen. Genau dagegen wolle man die Berliner mobilisieren mit dem Motto: "Am 26.4. Nein zum Wahlzwang!"

Auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Rose-Marie Seggelke, kritisierte "Pro Reli". Der Vereine täusche mit seinem plakatierten Wahlspruch "Freie Wahl" eine Wahlfreiheit nur vor. Tatsächlich handle es sich nämlich um einen "Wahlzwang", da sich jeder Schüler im Falle eines Erfolgs des Volksentscheides für eines der beiden Fächer entscheiden müssen.

Weiter kritisierte "Pro Ethik", dass "Pro Reli" zur Finanzierung seiner Kampagne Kirchensteuergelder "verschleudert" habe. "Pro Ethik" dagegen finanziere sich nicht aus Steuermitteln sondern ausschließlich durch Spendengelder. Bislang hätten SPD und Linke 40 000 Euro gespendet.

Der Sprecher von "Pro Ethik" Gerhard Weil kündigte an, dass weitere Verbände und Parteien zusätzlich eigene Kampagnen durchführen werden. Zu den Unterstützern von "Pro Ethik" gehören unter anderem die Landesverbände von SPD, Grünen und Linken, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Initiative "Christen pro Ethik" und die Humanistische Union.

Weitere Informationen unter: www.gemeinsam-ist-besser.de



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