Parteileben

Bereit für die SPD-Kandidatur: Wölfi Wendland will ins Kanzleramt

Mehr als zwei Jahre sind es noch bis zur nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021. Doch die Debatte um einen möglichen Kanzlerkandidaten der SPD ist am Montagvormittag zusätzlich befeuert worden. Ein Kandidat aus dem einflussreichen Landesverband Nordrhein-Westfalen hat sich deutlich positioniert.
von Jonas Jordan · 29. März 2019
placeholder

Es gibt Genossen, die schon im Jugendalter der SPD beigetreten sind. Andere kamen im Studium zur Partei. Bei Wolfgang „Wölfi“ Wendland dauerte es noch ein paar Jahre lang. Im vergangenen Jahr trat der Frontmann der Punk-Band „Die Kassierer“ der SPD bei. Mit 55 Jahren. Doch wer glaubt, Wendland würde sich erst einmal unterordnen, unterschätzt den Bochumer Genossen. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 wäre Wendland 58 Jahre alt. Und damit noch lange nicht zu alt für eine Kanzlerkandidatur, wie er am Montagvormittag im Gespräch mit dem „vorwärts“ exklusiv verriet.

Erfahrung als Kanzlerkandidat

„Ich habe mit einer gewissen Besorgnis die politischen Entwicklungen, insbesondere den Rechtsruck der letzten Jahre zur Kenntnis genommen. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine sinnvolle Gegenstrategie nicht in einer Ideologisierung und/oder Radikalisierung von Politik bestehen kann. Vielmehr ist eine Stärkung der politischen Mitte notwendig“, sagte Wendland anlässlich seines Parteibeitritts im vergangenen Jahr. Nun fühlt er sich auch bereit für die Kanzlerkandidatur.

Für Wendland ist es nicht die erste Kandidatur. Für die Anarchistische Pogopartei Deutschlands (APPD) trat er 2005 bereits als Kanzlerkandidat an. Im September 2015 kam er bei der Oberbürgermeisterwahl in Bochum auf beachtliche 7,91 Prozent (8.803 Stimmen). Gute Voraussetzungen also, um als Kandidat aus dem traditionell einflussreichen Landesverband Nordrhein-Westfalen auch bundesweit Karriere zu machen.

Sein Wahlkampfslogan ist zugleich sein größter Hit. Das Motto „Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ soll Wendland bis ins Kanzleramt führen. Im Wahlkampf verspricht er Spaß, Sozialdemokratie und Saufen. Ob es damit für eine Kanzlerkandidatur der SPD reicht, ist fraglich. Da nach Informationen des „vorwärts“ noch weitere Kandidaturen bevor stehen, läuft nach aktuellem Stand alles auf eine Mitgliederbefragung hinaus. Hier könnte „Wölfi“ Wendland beispielsweise durch kostenlose Konzerte und Freibier punkten.

Sie werden es gemerkt haben: Der Text war ein April-Scherz der Redaktion. Es ist jedoch kein Scherz, dass Wolfgang Wendland seit vergangenem Jahr Mitglied der SPD ist.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

0 Kommentare
Noch keine Kommentare