Parteileben

Aydan Özoguz kandidiert nicht mehr als Vize-Parteichefin

Aydan Özoguz will auf dem kommenden Parteitag nicht mehr als stellvertretende SPD-Parteichefin kandidieren, jedoch weiterhin im Parteivorstand tätig sein. Gleichzeitig fordert sie von ihrer Partei mehr Unterstützung für Frauen.
von Fabian Schweyher · 13. November 2017
Aydan Özoguz
Aydan Özoguz

Die SPD stellt sich neu auf: Knapp vier Wochen vor dem Parteitag in Berlin hat die bisherige Vize-Parteivorsitzende Aydan Özoguz angekündigt, keine weitere Amtszeit anzustreben. „Ich habe mich entschieden, nicht wieder als stellvertretende Parteivorsitzende zu kandidieren“, sagte sie.

Begehrte Posten im SPD-Vorstand

Mit ihrem Schritt wolle sie der bayerischen SPD-Chefin Natascha Kohnen dieses Amt ermöglichen und somit der SPD im Süden wieder zu Stärke zu verhelfen. Kohnen tritt voraussichtllich im kommenden Jahr bei der Landtagswahl als Spitzenkandidatin für die Bayern-SPD an.

„Wir brauchen mehr Unterstützung für starke Frauen in unserer Partei“, betonte Özoguz. Die Hamburgerin ist nicht die einzige SPD-Politikerin, die ihm Zuge der Erneuerung eine stärkere Beteiligung von Frauen einfordert. Ähnlich hatten sich zuvor die Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig und die scheidende Juso-Chefin Johanna Uekermann geäußert. Letztere strebt ebenfalls einen der sechs begehrten Stellvertreterposten im Parteivorstand an. Unterstützt wird sie dabei von den Jusos, die einen eigenen Vize-Posten im SPD-Vorstand fordern, der für den Jugendverband reserviert sein soll.

Das schwarze Bayern

Aydan Özoguz hat sich nun für Natascha Kohnen starkgemacht. Die 50-Jährige aus dem Landkreis München ist seit Mai Landesvorsitzende in Bayern. Am vergangenen Sonntag wurde sie in Nürnberg als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018 vorgeschlagen. In Bayern ist das angesichts der starken CSU sicherlich keine leichte Aufgabe. Dennoch gibt sie sich kämpferisch.

SPD-Parteichef Martin Schulz gratulierte Natascha Kohnen via Twitter.

Aydan Özoguz, die seit 2013 Integrationsbeauftragte und Staatsministerin im Kanzleramt ist, will sich derweil weiterhin in der Partei einbringen. „Ich habe das Amt als stellvertretende SPD-Vorsitzende sechs Jahre lang sehr gerne ausgeführt und möchte mich im Parteivorstand weiterhin für meine SPD engagieren.“ Sie wolle sich auch zukünftig mit den Themen Migration und Integration beschäftigen. „Dafür wollen Martin Schulz und Andrea Nahles eine Schnittstellenfunktion zwischen Fraktion und Partei schaffen“, sagte sie, „eine Aufgabe, die ich gerne übernehme“.

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