Parteileben

Aktionstag: Warum Pizza, Politik und SPD so gut zusammenpassen

Kalte Getränke, heiße Pizza – und dabei über Politik diskutieren. Passt das zusammen? Ja, finden viele Politiker*innen der SPD. Vor allem, um Jugendliche zu erreichen, meint Lars Castellucci. Am 1. Juli ist der Aktionstag „Pizza und Politik“.
von Benedikt Dittrich · 30. Juni 2021
Gemeinsam Essen, gemeinsam sprechen – das ist das Ziel von „Pizza und Politik“ .
Gemeinsam Essen, gemeinsam sprechen – das ist das Ziel von „Pizza und Politik“ .

Dieser Artikel wurde erstmalig zum Pizza-Tag am 1. Juli 2021 veröffentlicht – in diesem Jahr fällt der Aktionstag auf den 30. Juni 2022.

Der 1. Juli ist Pizza-Tag. Zumindest wenn es nach einigen SPD-Politiker*innen geht. Rund 50 Sozialdemokrat*innen laden an dem Tag zu „Pizza und Politik“ ein. Wo und wann genau, das verrät die Landkarte der gleichnamigen Internetseite „Pizza und Politik“.

Ein Schwerpunkt ist Baden-Württemberg, in dem auch der SPD-Bundestagsabgeordente Lars Castellucci seinen Wahlkreis hat und seit vielen Jahren „Pizza und Politik“ veranstaltet. Für ihn ein ideales Format, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. „Unser gemeinsames Anliegen ist es, junge Menschen für Politik zu begeistern und Wege aufzuzeigen, wie und wo man selbst aktiv werden kann“, sagt Castellucci im Gespräch mit dem „vorwärts“. „Viele wissen ja einfach gar nicht, wohin mit ihrem Interesse oder ihren Fragen“, meint der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rhein-Neckar bei Heidelberg. Rund 15 mal ist „Pizza und Politik“ am Donnerstag in Baden-Württemberg geplant, eingetragen haben sich aber auch SPD-Politiker*innen in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, bis hinauf in den hohen Norden und Ostdeutschland.

Lockere Gespräche, kein Thema ist tabu

„Wir haben schon ganz unterschiedliche Treffen erlebt“, sagt Castellucci über vergangene Veranstaltungen. „Mal ist es eine kleine Runde mit vielleicht zehn Teilnehmer*innen, mal sind es über 70.“ Interessant seien aber alle Treffen gewesen, so der Sozialdemokrat. In kleineren Gruppen gebe es oft tiefere Diskussionen über ein Thema, in größeren Runden würden oft mehr verschiedene Themen angesprochen. Wichtig dabei: Die Jugend soll zu Wort kommen. Sie solle die Themen bestimmen, ganz egal, welche politische Ebene es betreffe. Das gemeinsame Essen soll dabei die Gespräche auflockern und obendrein helfen, dass auch diejenigen sich beteiligen können, die noch nicht politisch aktiv sind und vielleicht auch nicht direkt immer etwas sagen wollen. Die angesprochenen Themen sind dabei äußerst vielfältig, weiß Castellucci aus vergangenen Pizza-Gesprächen: Von persönlichen Fragen zum Alltag eines Politikers, über die Situation an den Schulen bis hin zu bundespolitischen Themen – Castellucci nennt da den Klimawandel oder die Flüchtlingsfrage als Beispiel.

Eine Erfahrung nimmt Lars Castellucci außerdem schon von „Pizza und Politik“ im vergangenen Pandemiejahr mit: Als 2020 kurzzeitig wieder Präsenzveranstaltungen möglich waren, hätten sich die jungen Menschen gefreut, dass endlich etwas außerhalb von Videkonferenzen geschehe.

Mit der Jugend für die Zukunft kämpfen

Daran will man offenbar anknüpfen. Mit dem Aktionstag, der gemeinsamen Aktion der SPD-Politiker*innen, sei man viel sichtbarer, ist Castellucci überzeugt. Es gehe dabei natürlich auch darum, die Ziele der SPD im Wahlkampf bekannt zu machen und den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz zu unterstützen. Zu zeigen, dass die SPD für eine gute Zukunft kämpft, am besten mit der Jugend zusammen.

Für die Jugendlichen, die mit „Pizza und Politik“ angesprochen werden sollen, haben die Sozialdemokrat*innen deshalb auch konkrete Angebote für die kommenden Jahre – zum Beispiel das erklärte Ziel, das Wahlalter insgesamt auf 16 Jahre abzusenken, sodass auch jüngere Menschen schon bei der Bundestagswahl wählen können.

Um zu planen, wie viel Pizza bestellt werden muss, bitten viele Veranstalter*innen zwar um Anmeldung, Castellucci ist sich aber sicher: „Es wird selbstverständlich niemand weggeschickt, der spontan dazukommt.“ Da die Treffen ohnehin im Freien stattfinden, gibt es in der Regel auch keine Begrenzung der Teilnehmer*innenzahl. Wer darüber hinaus auch nach dem 1. Juli noch „Pizza und Politik“ veranstalten möchte, kann sich ebenfalls als Veranstalter*in auf der Seite eintragen lassen. Es soll auch nicht der letzte Aktionstag gewesen sein, hofft Lars Castellucci: „Wäre es nicht toll, wir würden es regelmäßig schaffen, dass jeder junge Mensch auf einer Deutschlandkarte sehen kann, wo in seiner oder ihrer Nähe die nächste Gelegenheit ist, Politiker*innen zu treffen – ganz gleich ob Stadtrat, Oberbürgermeister*in oder Abgeordnete?“

Zur Internetseite von „Pizza und Politik“.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare