Parteileben

Der Weg ins Programm

von Nils Hilbert · 16. Oktober 2012

Phase eins des Bürgerdialogs, das „Zuhören“, läuft auf Hochtouren. Das heißt auch, dass die Mitarbeiter in der „Werkstatt Bürger-Dialog“ gerade ordentlich schuften müssen: Ständig klingelt das Telefon, neue Dialog-Karten werden in großen Post-Boxen angeliefert, E-Mails rauschen in rauen Mengen in die Postfächer. Neben den Mitarbeitern der Kommunikationsabteilung des Willy-Brandt-Hauses wurden extra zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, um der Datenflut Herr zu werden. 

Waren vor dem offiziellen Startschuss schon rund 4000 Dialog-Karten eingegangen, sind bis Ende September noch einmal rund 1000 dazugekommen. Etwa 700 E-Mails mussten zusätzlich in die speziell entwickelte Software einpflegt werden. 

Wenn die persönlichen Daten der Ideengeber eingegeben sind – jeder erhält eine Mitteilung über den Eingang der Dialog-Karte – werden die Anregungen mit Hilfe der Software sortiert: „Im ersten Schritt ordnen wir nach Themenwoche, also zum Beispiel ,Jugend und Bildung‘ oder ,Gerechte Gesellschaft‘. Dann werden die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger weiter verdichtet“, erklärt Achim Schreier, der die Dialog-Werkstatt leitet. Eine aufwendige Arbeit, für die noch viel Zeit benötigt wird. Aussortiert werden nur Zusendungen, die den grundsätzlichen Werten der Sozialdemokratie zuwider laufen, beispielsweise rechtsextreme Forderungen, versichert Schreier. 

Ziel des Teams ist es, den Themenexperten einen geordneten Katalog zu übergeben. Denn für Phase zwei des Dialogs, die BürgerInnenkonferenzen, muss eine Diskussionsgrundlage geschaffen werden: Die innovativsten Ideengeber werden zu „Runden Tischen“ eingeladen. Zusammen mit diesen Bürgerinnen und Bürgern werden die Experten konkrete Antworten und Lösungen erarbeiten und so Phase drei einläuten: den Konvent. Dort werden der SPD-Führung die zentralen Forderungen präsentiert und ins Regierungsprogramm aufgenommen, über das der Parteitag im Juni 2013 entscheidet. 

Autor*in
Nils Hilbert

war Redakteur der DEMO – Demokratische Gemeinde.

 

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