Sigmar Gabriel wirft Innenminister Friedrich Vertuschung vor
Im Skandal um die Doping-Studie des BISp wirft SPD-Chef Sigmar Gabriel dem Bundesinnenminister Vertuschung vor. Hans-Peter Friedrich würde die Aufklärung des Skandals verschleppen.
„Trainer und Funktionäre, die in der ehemaligen DDR Doping organisiert haben, mussten sich völlig zu Recht vor Gericht verantworten“, sagte Gabriel der „Leipziger Volkszeitung“. Für deren Kollegen im Westen scheine dies aber nicht zu gelten. „Offensichtlich will Innenminister Friedrich sogar die Veröffentlichung ihrer Namen mit fadenscheinigen Argumenten verhindern“, konstatierte der SPD-Vorsitzende.
Das dem Innenministerium unterstellte „Bundesinstitut für Sportwissenschaft“ (BISp) hatte die Doping-Studie erst am Montag veröffentlicht, obwohl sie bereits seit Monaten fertig gestellt war. Zudem hat das BISp lediglich eine Zusammenfassung der Studie auf ihre Internetseite gestellt. Viele Namen von Protagonisten des Doping-Systems werden – offiziell aus Datenschutzgründen – nicht genannt.
„Wenn die Berichte auch nur ansatzweise stimmen, stehen wir vor einem der größten Sportskandale Westdeutschlands“, kommentierte Gabriel die Studie. Das Innenministerium müsse dafür sorgen, dass endlich alle Karten auf den Tisch kommen. „Doping-West darf nicht anders behandelt werden als Doping-Ost“, forderte Gabriel.
arbeitet als Redakteur für die DEMO – die sozialdemokratische Fachzeitschrift für Kommunalpolitik.