Parteileben

Wie eine zweite Familie

von Rudolf Struck · 17. Juli 2013

Gleich vier junge Menschen nahm der SPD-Ortsverein Worms-Mitte am 11.06.2013 auf - eine Verwaltungsfachangestellte, einen KFZ-Mechatroniker, einen Abiturienten und einen Verfahrensmechaniker. Wie schaffen sie es nur, so attraktiv zu sein?

Erfolg macht neidisch – aber er kann auch anspornen. Das rasante Mitgliederwachstum des SPD-Ortsvereins Worms-Mitte sollte das jedenfalls. Von 72 auf 168 in drei Jahren, wie der stellvertretende Vorsitzende Heinfried Becker stolz erzählt. Becker rechnet das dem Vorsitzenden Andreas Gölz an, „der, freundlich gesagt, ein Rattenfänger ist“. Er ist offen, zugänglich und wenn es Probleme gibt, wissen die Bürger: „Der Andreas Gölz, der kann was machen.“ Der weist die Lorbeeren natürlich bescheiden zurück. Eigentlich ist es die politische Kultur im Ortsverein, die für den Erfolg verantwortlich ist.

Man diskutiert über politische Themen und lädt sich interessante Menschen ein, statt nur über Bordsteinabsenkungen in der Kommune zu beraten. Da geben sich der Auslandshelfer aus Haiti mit einem Diavortrag im Gepäck und ein Freiwilliger der Wormser Tafel die Klinke in die Hand. Auch um delikate Themen kommt ein SPD-Ortsverein in Worms nicht herum -  in der Stadt mit der bedeutendsten jüdischen Gemeinde des Mittelalters. In Erinnerung daran unterstützt die örtliche SPD beispielsweise die Stolpersteinverlegung. Heute versteht sich der OV als ein Sammelpunkt von Menschen unterschiedlichster Herkunft. „Wir gehen hier sehr offen mit solchen Themen um“, bestätigt Becker. Schließlich ist der OV ein Spiegelbild der durch Migration geprägten Stadt. 

Alle Genossen werden geschätzt und das wird ihnen auch deutlich gemacht, erzählt Gölz. „Jedes Neumitglied hat eine Sorge – mit Arbeit vollgeladen zu werden. Da ist es wichtig, sie anzusprechen und zu bitten: Gib uns erstmal eine Chance!“ Becker gerät förmlich ins Schwärmen, wenn er vom Zusammenleben im OV berichtet. Egal ob jung oder alt: „Wir fühlen uns einfach unheimlich wohl, weil wir alles gemeinsam machen.“ Wenn doch jemand austreten möchte, muss er sich dafür rechtfertigen. Aber wie oft wird dieser Fall schon auftreten?

www.spd-worms-mitte.de

Autor*in
Rudolf Struck

war Praktikant beim vorwärts (2013).

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