Inland

Werkverträge zahlen sich aus

von Vera Rosigkeit · 21. September 2014

Ehefrau muss man sein und in Bayern leben. Dann arbeitet man auf Werkvertragsbasis für seinen Mann und erhält je nach Arbeitsaufwand bis zu 5500 Euro (!) aus öffentlichen Geldern für Bürotätigkeiten. So geschehen beim Ehepaar Georg Schmid. Er ist CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, sie seine Mitarbeiterin.

Laut Meldung der „Süddeutschen Zeitung" räumte Schmid ein, dass er seine Ehefrau bereits seit 23 Jahren beschäftige und die 5500 Euro ein Maximalgehalt sein. Dafür habe seine Frau allerdings auch rund um die Uhr und sieben Tage die Woche gearbeitet.

Diese Summe ist wohl die bislang höchste in den umstrittenen Beschäftigungsverhältnissen von insgesamt 17 CSU-Abgeordneten. Mit 5500 Euro liegt sie fast doppelt so hoch wie das herkömmliche durchschnittliche Gehalt für Sekretärinnen.

So zeigen Werkverträge auch ihre guten Seiten. Nicht nur Dumpinglöhne von weniger als fünf Euro die Stunde lassen sich mit diesem Beschäftigungsmodell gesetzlich legitimieren, auch übertarifliche Entlohnung ist möglich, wie das Beispiel des Ehepaars Schmid zeigt.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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