Inland

„Bayern ist kein CSU-Land“

von ohne Autor · 4. März 2008

Indirekt nahm Beckstein damit Parteichef Erwin Huber in die Pflicht. Dieser ist neben dem Landesgruppenchef im Bundestag, Peter Ramsauer, für die CSU-Repräsentation in der Hauptstadt verantwortlich. Auch der ehemalige Parteichef Theo Waigel forderte die neue CSU-Spitze zu mehr Profilierung auf.

Auslöser der parteiinternen Unruhen ist das schlechte Abschneiden der Christsozialen bei der ersten Wahl nach dem Abgang von Edmund Stoiber. In Passau, Regensburg und Würzburg punktete die SPD - Münchens Oberbürgermeister Christian Ude gewann mit 66,7, sein Nürnberger Kollege und Parteifreund Ulrich Maly mit 64,3 Prozent der Stimmen. Der Fürther SPD-OB Thomas Jung verbuchte sagenhafte 80 Prozent Zustimmung ( DEMO berichtete).

Scharfe Kritik am Bild der Partei

Als "überraschend hoch und schmerzlich" bezeichnete Ministerpräsident und gebürtiger Nürnberger Beckstein die Verluste der CSU in den Städten. "Die SPD kann in jedem Winkel Bayerns gewinnen," freute sich hingegen SPD-Fraktionschef Franz Maget und fügte hinzu: "Bayern ist kein CSU-Land." Gerade mit Blick auf die Landtagswahl im September schmerzt die CSU diese Vorstellung sehr.

Der unterlegene Nürnberger OB-Kandidat Klemens Gsell übte scharfe Kritik an einer mangelnden Großstadtkompetenz der CSU. In den Städten sei "das Gesamterscheinungsbild einer sehr auf den ländlichen Raum ausgerichteten Partei nicht so attraktiv", beklagte er. Eine "Mobilisierungsschwäche" macht auch der Direktor der Akademie für politische Bildung Tutzing, Heinrich Oberreuter, aus. Die CSU habe "Schwierigkeiten, im urbanen Milieu Kandidaten und Aussagen zu präsentieren, die attraktiv erscheinen".

Quellen: Der Tagesspiegel, Die Welt, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, taz

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