Inland

Ein Schwarzer wird rot

von ohne Autor · 7. Mai 2008

Bereits im Juni 2007 war Krone aus der CDU ausgetreten. Damals hatte er der Kreisvorsitzenden der Union, Beate Blechinger, vorgeworfen, nicht genug gegen rechte Tendenzen in der CDU vorzugehen. Pikant: Blechinger ist zugleich brandenburgische Justizministerin. Krone hielt ihr vor, nicht auf einen Antrag der Fraktion CDU/Die Rechte im Seelower Stadtrat reagiert zu haben, eine Straße nach dem bekennenden Nazi und U-Boot-Kommandanten Günter Seibicke zu benennen.

Er könne die Politik der CDU nicht mehr mittragen, begründete Krone damals seinen Parteiaustritt. Seine neue politische Heimat fand er nun bei der Linken. "Eigentlich ist es eine Rückkehr und kein Parteiwechsel", sagt Bernd Sachse, Kreisvorsitzender der Linken in Märkisch-Oderland (MOL). Zu DDR-Zeiten war Krone Mitglied der SED gewesen.

Parteiausschlussverfahren gegen Ex-MdB

Krones Übertritt ist kein Einzelfall. Im Dezember war Ines Wollschläger von der CDU zur Kreistagsfraktion der Linken gewechselt, ohne allerdings Parteimitglied zu werden. Die Vorgänge sind die vorläufigen Höhepunkte der parteiinternen Grabenkämpfe in MOL. Im Oktober 2007 war der Ortsverband der Jungen Union in Neuenhagen wegen Partei schädigenden Verhaltens aufgelöst und ein Parteiausschlussverfahren gegen den Vorsitzenden Billy Six eingeleitet worden.

Auch der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Else Ackermann droht der Ausschluss aus der CDU. Sie hatte 2007 den Vorsitz der Unionsfraktion in der Neuenhagener Gemeindevertretung niedergelegt und war aus der Fraktion ausgetreten. Der Grund: frauenfeindliches Verhalten des damaligen CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden.

Quellen: taz, Berliner Zeitung (6.5.), www.moz.de (11.1.)

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