Der Aufbau eines flächendeckenden Angebots mit Kitaplätzen würde nach Angaben des DStGB bis zu neun Milliarden Euro kosten. Nötig seien 900 000 neue Kitaplätze und 45 000 ErzieherInnen. Die
Kommunen können dies nicht finanzieren, so DStGB-Geschäftsführer Gerd Landsberg. Bereits heute gäben die Kommunen rund 13 Milliarden Euro jährlich für Kinderbetreuung aus.
Weniger Kindergeld, mehr Kitaplätze
DStGB-Präsident Schäfer forderte die Kosten auf mehrere Schultern zu verteilen. "Kinderbetreuung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss aus dem großen Topf gezahlt werden", so
Schäfer. Er schlug vor, die öffentlichen Familienleistungen von derzeit 184 Milliarden Euro jährlich umzuschichten. So könnten beispielsweise die Steuervorteile des Ehegattensplittings geschmälert
oder aber das Kindergeld eingefroren werden.
"Andere Länder zahlen deutlich weniger Kindergeld, investieren in die Infrastruktur und sind damit erfolgreicher", sagte Schäfer. SPD-Chef Kurt Beck hatte sich ebenfalls dafür ausgesprochen,
dass Kindergeld nicht zu erhöhen und damit zusätzliche Kitaplätze zu finanzieren.
Karsten Wiedemann
Quelle: Berliner Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Tagesspiegel (10.1.07)
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie