Der größte deutsche Energieversorger E.on plant den Verkauf von Strom und Gas an Privatkunden per Internet. Eine E.on-Tochter soll von Köln aus den eigenen Regionalversorgern sowie den
Stadtwerken direkt Konkurrenz machen. Bisher gab es Wettbewerb um Privatkunden im Gasmarkt nur in Berlin und Hamburg ( beide Nuon ), im Bereich Bonn von der Frankfurter Mainova sowie im hessischen
Darmstadt und dem Kreis Bergstraße zwischen der Darmstädter HEAG und der Gruppen-Gas- und Elekritzitätswerk Bergstraße (GGEW).
Matthias Kurt von der Bundesnetzagentur sieht sich durch diesen Schritt bestätigt: "Wettbewerb ist gut für die Verbraucher." Auch Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der
Verbraucherzentralen, begrüßt die Ankündigung: "Wenn jemand die Vorreiterrolle übernimmt, ist das grundsätzlich positiv." Bundesweite Angebote würden für Transparenz sorgen und in teuren Regionen
das Preisniveau drücken, gibt sich Krawinkel überzeugt.
Und das Beispiel E.on macht Schule: Während E.on. über seine Tochter Ruhrgas AG rund 60 Prozent des deutschen Gases verkauft, hat RWE einen Marktanteil von zehn Prozent. Die RWE-Tochter
Esprimo bietet seit heute ebenfalls per Internet Strom an. Demnächst soll sie auch Gas verkaufen. Esprimo versorgt derzeit 140 000 Gaskunden. Der niederländische Konzern Noun, der seit 2006 in
Hamburg und Berlin Gas anbietet, gewann laut Nuon- Deutschland-Chef Thomas Mecke in wenigen Monaten rd. 10 000 Gaskunden.
Quellen: Financial Times Deutschland, Handelsblatt und Stuttgarter Zeitung vom 31. Januar 2007, www.zfk.de, www.bzbv.de, www.bundesnetzagentur.de
war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.