Die grundlegende Forderung lautet: Die kommenden Generationen sollen die gleichen Chancen und Voraussetzungen haben, wie die jetzige. Doch die Situation ist denkbar schwierig. Urban Überschär von der Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnet ein erschreckendes Bild: "Es wird 2020 doppelt so viele 60-jährige wie Neugeborene geben." Die ohnehin schon angespannte Situation sei durch die Finanzkrise weiter verschärft worden.
Es sei verständlich, dass in diesen Zeiten viele auf sich selbst achten, meint Peter Friedrich, MdB. Der Mitbegründer der parlamentarischen Initiative "Generationengerechtigkeit ins Grundgesetz" weiter: "Wir müssen uns klarmachen, dass die Generationengerechtigkeit eine Sparte des großen Begriffs 'Gerechtigkeit' ist - ebenso wie das Geschlecht oder die Abstammung. Und sie ist genauso wichtig." Außerdem gebe es keine festen Generationenblöcke.
"Das Problem ist, dass eine ganze Generation, nämlich alle unter 18 Jahren, nicht an den aktuellen Entscheidungen beteiligt wird. Aber die Auswirkungen, beispielsweise der Bankenrettung, wird sie definitiv spüren", beschreibt Friedrich die Situation. Seine Initiative fordert daher das Wahlrecht ab Geburt.
Um mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen herstellen zu können, brauche es integrative Verteilungseffekte. "Eine Einführung der Erbschaftssteuer würde sich positiv auf die Generationengerechtigkeit auswirken", urteilt Friedrich.