Die Verdienste des Grafen Stauffenberg sind den meisten Menschen bekannt. Weniger wissen sie über die vier Offiziere des 17. Reiterregiments aus Bamberg. Zusammen mit Stauffenberg haben sich
Ludwig Freiherr von Leonrod, Rudolf Graf von Marenga-Redwitz, Roland von Hösslin und Karl Freiherr von Thüngen gegen Hitler erhoben und dafür ihr Leben geopfert.
Auch der jüdische Sozialdemokrat und Rechtsreferendar Willy Aron bekämpfte mit allen Mitteln frühzeitig die Diktatur der Nazis. 1933 wurde er im Konzentrationslager Dachau ermordet. Hans Wölf
wurde ebenfalls Opfer der Nazis. Bis 1944 setzte sich der überzeugte katholische Politiker gegen das Regime ein.
Zu der Gedenkfeier hatte die Willy-Aron-Gesellschaft in den Bamberger Dom eingeladen. Neben Vertretern des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Bamberg und der Israelischen Kultusgemeinde nahm
auch Carl Schenk Graf von Stauffenberg, der Enkel des gewürdigten Grafen, mit seinen Kindern teil.
Wir müssten "uns fragen, inwieweit wir selbst bereit sind, unserem Gewissen zu folgen und konsequent das Gute zu tun und das Böse zu unterlassen und zu bekämpfen", hieß es in der Ansprache
des katholischen Dompfarrers Dr. Förch. Ein Vertreter der Stadt Bamberg ergänzte: "Gedenkveranstaltungen wie die heutige sind essentiell in einer intakten demokratischen Gesellschaft, die es ernst
meint mit ihrem Bekenntnis zu Werten wie Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit."
Um so tragischer, dass am selben Abend die Ehrentafel für Graf Stauffenberg am Alten Rathaus in Bamberg von Unbekannten verunstaltet wurde. "Eine Mahnung an die Organisatoren des Gedenkens,
mit ihrer Erinnerungsarbeit nicht nachzulassen", war in einer späteren Pressemitteilung zu lesen. "Wir werden nun erst recht unsere Arbeit fortsetzen", so Dr. Nikolai Czugunow-Schmitt, Vorsitzender
der Willy-Aron-Gesellschaft.
Mamke Kühl
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