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SPD gegen höhere Kassenbeiträge wegen Impfung

von Karsten Wiedemann · 7. August 2009
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Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hatte am Donnerstag eine Beitragserhöhung zum 1. Oktober gefordert, sollten die Kassen die Kosten für die Impfungen gegen Schweinegrippe selbst tragen müssen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bezeichnete die Forderungen der Krankenkassen als unrealistisch. Die Impfkosten in Höhe 500 Millionen Euro könnten problemlos aus den normalen Einnahmen finanziert werden, sagte Lauterbach der "Passauer Neuen Presse". "Die Kosten, die auf die Kassen zukommen, liegen bei weniger als einem halben Prozentpunkt ihrer bisherigen Ausgaben."

Lauterbach verwies zudem auf den staatlichen Schutzschirm für die Krankenkassen. Dieser solle Beitragsausfälle infolge der Krise auffangen. "Das heißt konkret, dass Beitragsausfälle, die in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten sind, aus staatlichen Mitteln
ausgeglichen werden."

Wodarg: Angst vor Schweinegrippe ist Inszenierung

Der SPD-Politiker und Mediziner Wolfgang Wodarg (MdB) nannte die Angst vor einer Pandemie eine Inszenierung. Die so genannte Schweinegrippe unterscheide sich nicht von den üblichen Grippewellen. "Im Gegenteil: Wenn sie die Zahl der Fälle sehen, ist das lächerlich verglichen mit anderen Grippezügen." Offensichtlich habe die Phamaindustrie ihre Interessen erfolgreich in der Politik durchgesetzt. Bisher hätten die Hersteller von Grippe-Impfstoff nie gewusst, wie viel Abnehmer sie dafür im Herbst hätten, nun gebe Bundesregierung ihnen Verkaufsgarantie.

Wodarf warnte in der "Neuen Presse" zudem vor der von der Firma Novartis entwickelten Impfungen gegen das Grippe-Virus. Dieser Impstoff sei "mit sehr heißer Nadel zugelassen", so der SPD-Politiker. Der Nährboden des Impfstoffs von Novartis seien Krebszellen tierischer Herkunft. Man wisse nicht, ob es dabei ein Allergierisiko gebe. "Und viel wichtiger: Einige befürchten, dass bei geringen Verunreinigungen aus diesen hochpotenten Krebszellen ein Krebsrisiko für die Geimpften besteht. Das kann man aber erst nach vielen Jahren und vielen Testpersonen auswerten. Das ist also ein Massenversuch", sagte Wodarg.


Autor*in
Karsten Wiedemann

Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie

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