Inland

Arbeitnehmer finanzieren starken Staat

von Vera Rosigkeit · 16. Oktober 2008
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Im internationalen Vergleich wird in Deutschland ein großer Anteil der Staatstätigkeit über Sozialverischerungsbeiträge finanziert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der OECD. Das durchschnittliche Arbeitseinkommen eines alleinstehenden Arbeitnehmers in 2007 betrug 42949 Euro (Bruttolohn plus Arbeitgeberbeitrag). Mehr als die Hälfte davon, 52,2 Prozent, gehen als Einkommenssteuer und Sozialbeiträge an den Staat, insgesamt 13,2 Prozent.

OECD empfiehlt Vermögenssteuer

Zuviel, heißt es dazu im Bericht der OECD, liegt doch im Durchschnitt das Sozialbeitragsaufkommen bei nur 9,1 Prozent. Deutschland, so die Empfehlung, sollte eine "stärkere Steuerfinanzierung der sozialen Sicherung anstreben". Denn auf der anderen Seite lagen die Einnahmen aus Grund-, Vermögens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuern in Deutschland bei 0,9 Prozent des BIP und "damit bei weniger als der Hälfte des OECD-Schnitts von 2,0 Prozent (2006)", heißt es in einer Pressemitteilung der OECD.

Die OECD empfiehlt daher zur Finanzierung einer solchen Reform neben der Mehrwehrwertsteuer auch Steuern auf Umwelt- und Ressourcennutzung oder die im internationalen Vergleich niedrigen Steuern auf Vermögen heranzuziehen, da in "beiden Fällen davon ausgegangen werden kann, dass die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit weniger beeinträchtigt wird."

Quelle: www.oecd.org

Zum Thema soziale Sicherung ein Interview mit Ursula Engelen-Kefer: "Paritätische Finanzierung stärken" und einen Beitrag: Die Zukunft der sozialen Sicherung

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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