Inland

Energie-Entspannungspolitik für das 21. Jahrhundert

von ohne Autor · 20. November 2007
placeholder

"Je mehr Tempo und Tiefe die Globalisierung gewinnt, desto mehr brauchen wir eine neue Entspannungspolitik", forderte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Schon der flüchtige Blick in die Tagespresse zeige, wie wichtig das Thema Energiesicherheit derzeit sei. Steinmeier plädierte daher dafür, bewährte Energiepartnerschaften auf EU-Ebene weiter auszubauen. Kluge und vorausschauende Energiepolitik reiche über den europäischen Tellerrand hinaus. "Deshalb sollten wir die Partnerschaft mit Russland nicht aufs Spiel setzen."

Als weiteren Weg zu mehr Versorgungssicherheit nannte der Außenminister die technologische Fortentwicklung der Kraftwerkparks. "Dafür brauche wir eine neue Kooperation zwischen Politik und Energieversorgern", so Steinmeier. Er begrüße daher die Pläne eines "Energiepakts für Deutschland".

Dritter wichtiger Faktor zukünftiger Energiepolitik sei der Handel mit Emissionsrechten. "Wir müssen zum Emissionshandel in Europa stehen und außerhalb der EU dafür werben." Nur mit einer Ausweitung des Kohlenstoffmarktes sei die Aufweichung der Preise aufzuhalten.

"Wenn wir kein globales Kohlenstoff-Handelssystem bekommen, werden Brasilien und China triumphieren", stimmte Alfred Tacke, Vorstandsmitglied des Kraftwerksbauers "Evonik", zu. Die Einbindung möglichst vieler Staaten bezeichnete er als "große Herausforderung". Sechs Milliarden Menschen strebten in den kommenden Jahren Zugang zu Energie an. "2025 werden die USA, China und Indien die größten Verschmutzer sein."

Von der Politik forderte Tacke, größere Planungssicherheit zu gewährleisten. "Die Unsicherheit wurde in den letzten Jahren verschärft und Investitionen von Unternehmen verhindert", kritisierte er. Es sei daher zwingend notwendig, hocheffiziente Kraftwerke zu bauen, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu erreichen. Dafür müsse die Politik endlich die notwendigen Rahmenbedingungen setzen.

Den Blick des Wissenschaftlers warf Marc Oliver Bettzüge auf die europäische Energiezukunft. Der Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln plädierte dafür, dass die Preise für konventionelle Energieträger steigen müssten. "Es kann nur über die Preise laufen", sagte Bettzüge. Nur so könnten die Erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig werden.

Bettzüge sprach auch "die ethische Verpflichtung der Europäer" an. "Unsere Generation nimmt in hohem Maße Anleihen bei den zukünftigen auf", warnte er. Diese müssten irgendwann zurückgezahlt werden.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare