Meinung

Herausforderung Klimaschutz: Warum die Windkraft-Sabotage enden muss

Der jüngste Klimabericht hat eine klare Botschaft: Die CO2-Emissionen müssen schneller sinken. Kann Deutschland bis 2035 nahezu ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien erhalten? Ein Gastbeitrag des SPD-Klimaforums erklärt wie.
von · 13. April 2022
Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien.
Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien.

Der dritte Teil des Berichts des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), auch als Weltklimarat der Vereinten Nationen bezeichnet, ist nun veröffentlicht. Der Bericht wartet mit einer klaren Botschaft auf: Das Ansteigen der Emissionen muss bis spätestens 2025 eingedämmt werden. Gelingt dies nicht, ist unser Handlungsspielraum, die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise zu kontrollieren, enorm eingeengt. Das 1.5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, wird dann unmöglich sein.

Dies würde die Möglichkeiten, Klimagerechtigkeit zu verwirklichen, die Last der Krise gleichmäßig und fair zu verteilen, stark einschränken. Der globale Süden hätte die Folgen zu tragen für die Emissionen, die wir mit unserer Lebensweise verursachen.

Klimabericht mit vorsichtigem Optimismus

Doch der Bericht gibt auch klare Handlungsleitlinien an die Hand und bietet somit Grund für einen vorsichtigen Optimismus: Jede*r einzelne von uns hat Einfluss. Ganz deutlich spricht der UN-Generalsekretär Antonio Guterres aus: Weitere Investitionen in fossile Energieträger seien moralischer und wirtschaftlicher Wahnsinn. Umso wichtiger ist es, dass die Ampel bereits anfängt, in allen Bereichen Druck zu machen.

Bisher sinken die Emissionen, welche in Deutschland entstehen, jährlich im Durchschnitt um 15 Millionen Tonnen CO2. Um die Klimaziele einhalten zu können, wurden jetzt 30 bis 40 Millionen Tonnen anvisiert, was dementsprechend größere Maßnahmen mit sich bringen muss. Insbesondere im Verkehrs- und Gebäudesektor wurden die letzten Klimaziele verfehlt. Da alleine 15 Prozent der deutschen Emissionen durch das Heizen von Gebäuden entstehen, ist es ein Schritt in die richtige Richtung, dass der Austausch alter Ölheizungen mit einem Programm unterstützt werden soll. Auch beim Heizen ist es wichtig, dass Deutschland aus seiner Gasabhängigkeit aussteigt.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist das dringender denn je. Vorherige Befürchtungen, ein zu beschleunigter Gasausstieg würde eine zu große finanzielle Belastung sein, versinken hinter den Bildern der Opfer zahlreicher Kriegsverbechen. Es geht nicht mehr nur darum, unser Klima zu schützen, sondern auch darum, diese Verbrechen nicht mehr mitzufinanzieren. Dabei in erster Linie nur auf andere Gasverkäufer*innen wie Katar zu gucken, ist ein Fehler, denn langfristig sollte Gas durch die erneuerbaren Energien ersetzt werden.

Jetzt sollen mit dem Osterpaket der Bundesregierung auch endlich Sprünge beim Ausbau der erneuerbaren Energien kommen. Deutschland soll bis 2035 nahezu ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien erhalten. Für das Pariser Klimaschutzabkommen keine Sekunde zu früh.

Ausbau der Windkraft ohne Sand im Getriebe

Dafür sollen die bürokratischen Hürden zum Bau von Windkrafträdern gesenkt und zwei Prozent der Landesfläche mit Windrädern bedeckt werden. Ein notwendiges Ziel, welches unter keinen Umständen von einer CSU-geführten Regierung in Bayern oder einer CDU-geführten Regierung in NRW mit fragwürdigen Abstandsregeln sabotiert werden darf.  Dass für diese Pläne der Klimaschutzfonds um 60 Milliarden Euro aufgestockt wurde, zeigt, dass hier keine Pläne im Sand verlaufen sollen.

Darauf ausruhen dürfen wir uns aber nicht: Das Pariser Klimaschutzabkommen verlangt noch größere Anstrengungen. Und die Kosten, welche die Folgen des Klimawandels bei uns auslösen können, werden das Vielfache der Kosten von einem effektiven Klimaschutz sein.

Hier geht's zum Internet-Auftritt des SPD-Klimaforums „Klima.Gerecht“.

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