Kultur

Zivilcourage damals und heute

von Die Redaktion · 6. Dezember 2007
placeholder

Im Laufe der Geschichte habe es den Deutschen immer wieder an Zivilcourage gefehlt. Mit Blick auf die Judenverfolgung sagte er: "Wir hätten protestieren müssen und haben uns fürs Mitlaufen und Mitschreien entschieden. Wir hätten Zivilcourage zeigen müssen und haben uns feige verhalten." Dennoch gab es Menschen, die während der Nazizeit nicht weggesehen haben, man denke nur an Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die Geschwister Scholl oder Oskar Schindler.

Zivilcourage speise sich, so betonte der Erzbischof, aus der Ankerkennung der Menschenrechte und der Akzeptanz der Verschiedenartigkeit der Menschen und der Kulturen. Diese Verschiedenheit dürfe keine Angst machen, sondern müsse als Bereicherung erfahren werden. "Das gilt für Hautfarbe, Sprache, Nationalität, Einstellung, Charakter, aber auch für das Alter, selbst für die Gesundheit." Auch Gott und Religion könnten Grundlage für Zivilcourage sein, wenn daraus der beherzte Einsatz für die Mitmenschen entstünde. Deshalb müssten Kinder heute schon im Kindergarten und in der Schule mit dem Thema Zivilcourage konfrontiert werden, denn "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Zivilcourage sei das wichtigste Mittel, damit sich Vorkommnisse wie im Dritten Reich nicht wiederholten, machte auch Dr. Nikolai Czugunow-Schmitt von der Willy-Aron-Gesellschaft deutlich. Er freue sich deshalb sehr über den Vorschlag des Bamberger Oberbürgermeisters, Andreas Starke, ein breites Bündnis gegen Rechtsextremismus zu organisieren. Dieser sagte in seiner Rede, es genüge nicht, einmal im Jahr eine Gedenkfeier abzuhalten und einen Kranz niederzulegen. Man müsse das ganze Jahr über ein deutliches Zeichen der Erinnerung setzen. Dafür brauche man ein alle gesellschaftlichen Kräfte umfassendes Bündnis.

Mamke Kühl

0 Kommentare
Noch keine Kommentare