"Bilder erzählen Geschichten oder motivieren, nach den Geschichten dahinter zu fragen", sagte Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Am, bei der Ausstellungseröffnung in der
SPD-Parteizentrale. Eine vielschichtige Geschichte erzählt das diesjährige Gewinnerfoto des Briten Tim Hetherington. Es zeigt einen amerikanischen Soldaten, der an einem Bunker lehnt. Erschöpft
hält er sich die rechte Hand vor sein Gesicht, den Helm hat er abgenommen. Das Foto entstand am 16. September 2007 im Korengal-Tal in Afghanistan.
"Es gibt im Krieg auch das Leiden der bewaffneten Akteure", gab Erler zu bedenken. Viele Veteranen litten ein Leben lang. "Wir sollten das Bild als ein mahnendes Zeichen mitnehmen, was es
heißt 'Ja' zu einer militärischen Intervention zu sagen."
Foto - fünf Meter unter dem Wasser
Eine ganz andere Extremsituation lichtete der deutsche Fotograf Frank Wechsel ab. Bei den Triathlon-Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr auf Rhodos fotografierte er die Teilnehmer beim
Schwimmwettkampf - von fünf Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Das Bild zeigt die Spannung eines Triathlon-Rennens, die Dichte des Feldes und den Einsatz der Athleten. Wechsel wurde dafür in der
Kategorie "Sport Action" mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.
"Das war meine erste Bewerbung für einen Fotopreis", erzählte Wechsel im Gespräch mit dem Stern-Korrespondenten Hans-Ulrich Jörges. "Ich hoffe, mein Quote halten zu können."
Wechsels Foto ist eines der 156 Bilder, die noch bis zum 22. Juni im Willy-Brandt-Haus zu sehen sind. Bereits zum fünften Mal macht die Ausstellung hier Halt. "Wenn Sie uns wieder einladen,
dann werden wir auch im nächsten Jahr kommen", versprach Jörges. "Wir können uns in Berlin keinen besseren Platz für die Ausstellung vorstellen.
Die Ausstellung zum World Press Photo Award 2008 ist von Dienstag bis Sonntag noch bis zum 22. Juni in der Zeit von 12 bis 18 Uhr m Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen. Der Eintritt ist
frei, der Personalausweis erforderlich.