Kultur

„Weise, loyal und klug“- Friedrich-Ebert-Stiftung und Bundesjustizministerium ehren Hans-Jochen Vogel

von Fréderic Verrycken · 17. Februar 2006
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Diskutiert wurde "ein Thema, wie es aktueller nicht sein kann", wie die Vorstandsvorsitzende der FES, Anke Fuchs, in ihren Begrüßungsworten hervorhob. Und angesichts der sinkenden Geburtenzahlen in Deutschland mahnte sie: "Ein Land, das Kinderlachen zu laut findet, hat keine Zukunft".

Bis in den Nachmittag hinein wurde das Thema umfassend unter rechtspolitischen Aspekten beleuchtet. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts und Hans Bertram, Professor an der Berliner Humboldt-Universität thematisierten die wandelnde Familienpolitik in Vorträgen. Im Anschluss folgten Podiumsdiskussionen zu den Themen "Generationengerechtigkeit" und "Familie im Wandel". Zu letzterer waren gleich drei Bundesjustizminister eingeladen: Brigitte Zypries als amtierende Ministerin sowie Jürgen Schmude und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger als Minister a.D.

Weitreichende und weitsichtige Beschlüsse

Einhellig vertraten alle die Meinung dass auch der Gesetzgeber weiterhin gefordert ist, damit Deutschland in Zukunft wieder über mehr Nachwuchs verfügen könne. Zugleich wurde auf die Initiativen des damaligen Bundesjustizministers Vogel verwiesen, in dessen Amtszeit weit reichende und weitsichtige Beschlüsse formuliert wurden. Zu ihnen gehörten die Einführung des Versorgungsrechts, sowie die Abschaffung der Hausfrauen-Ehe und des Schuldprinzips bei Ehescheidungen. Auch an die Reform des Paragraphen 218 hatte er sich als erster herangewagt.

Ohne den Menschen Hans-Jochen Vogel, das wurde deutlich, wären viele dieser Initiativen so nicht möglich gewesen. "Gerechtigkeitssinn, Besonnenheit und Tapferkeit" bescheinigte Jutta Limbach ihm und Anke Fuchs würdigte sein Handeln als "weise, loyal und klug".

Autor*in
Fréderic Verrycken

Chefredakteur der DEMO, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf

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