Berlin ist damit nach Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein das sechste Bundesland, das auf kommunaler Ebene das Wahlrecht ab 16
zulässt. Ein guter Grund also, um auf die Erstwähler zuzugehen und ihnen durch Informationen über die Funktionsweisen der politischen Gremien und in Form von thematischen Arbeitsgruppen ihr
Interesse an der bevorstehenden Wahl zu vergrößern.
Gut 250 Schüler waren der Einladung zum Meinungsaustausch mit prominenten Politikern wie etwa dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD) und Walter Momper, Präsident des
Berliner Abgeordnetenhauses (SPD) gefolgt.
Walter Momper berichtete in seinen Begrüßungsworten von der alltäglichen Arbeit eines Politikers. So verglich er das Verhältnis zwischen ihm als Präsidenten des Berliner Parlaments und den
Abgeordneten mit einer "Schüler-Lehrer-Situation". So müsse er oftmals dafür sorgen, dass "alles geordnet abläuft, dass man den Redenden ausreden lässt und auch zuhört". Zum Schluss appellierte er
an die Gäste, sich aktiv einzumischen: "Man darf die Politik nicht den Politikern überlassen - das sage ich selbst als Politiker - also einmischen und mitarbeiten!"
Argumentationstechniken gegen Stammtischparolen
Nachdem die dozialdemokratische Landesabgeordnete Felicitas Tesch Strukturen und Arbeitsweisen von Abgeordnetenhaus und Bezirksverordnetenversammlungen vorgestellt hatte, konnten sich die
Schüler in zehn verschiedenen Arbeitsgruppen zu Themen wie "ein Jugendparlament in Berlin", "Petitionen leichtgemacht", "Argumentationstechniken gegen Stammtischparolen oder auch dem "Planspiel
BVV" und dem Theaterprojekt "So sehe ich die Stadt" mitarbeiten.
Wichtigstes Ziel des Tages aber war, und das wurde in allen Redebeiträgen deutlich, dass die Jugendlichen am 17. September eines tun: nämlich wählen gehen.
Foto: wirfalken.de
Chefredakteur der DEMO, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf