Kultur

Testfall für Europa: Deutsch-Polnische Nachbarschaft muss gelingen

von Die Redaktion · 16. Dezember 2008
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"Die Beziehung zwischen Deutschen und Polen ist ein Seismograf für Europa. Nur wenn es den beiden Nachbarn gelingt, ein spannungsfreies Verhältnis aufzubauen, hat die Gemeinschaft der Europäer eine echte Chance, mehr zu werden als ein politisch-wirtschaftlicher Zweckabend." - So heißt es im Klappentext.

In seinem Essay entwirrt Krzeminski die verschlungenen Wege der deutsch-polnischen Nachbarschaft und wirft einen objektiven, aber auch sehr kritischen Blick auf die derzeitigen Divergenzen. Für ihn steht fest, dass "beide Seiten lernen müssen, wirklich partnerschaftlich miteinander umzugehen - das heißt auch, die Position der anderen Seite ernst zu nehmen und sie nicht als überemotional, überheblich oder gar heimtückisch zu diskreditieren."

Krzeminski zeigt in seiner "deutsch-polnischen Agenda" auf, wie die EU die momentane Umbruchphase gestalten und zukunftsfähig agieren kann. Dringend notwendig dafür ist eine intensivere Einbeziehung der neuen Mitglieder der EU und damit auch eine "Ostverschiebung der zivilisatorischen Zentren Europas" - die wohl größte Herausforderung für das 21. Jahrhundert, die nur durch intensive beiderseitige Kommunikation und das gemeinsame Aufarbeiten der Geschichte gelingen kann. Denn, so Krzeminski, "die EU ist die beste Burg gegen die Gespenter der Vergangenheit". Misslingt diese deutsch-polnische Partnerschaft jedoch, wird die Vision der Europäischen Gemeinschaft letztlich scheitern.

Der Autor
Adam Krzeminski gilt als einer der herausragenden politischen Kenner Deutschlands. Er ist seit 1973 Redakteur des Wochenmagazins "Polityka" in Warschau und arbeitet unter anderem als Redakteur für "Die Zeit", das deutsch-polnische Magazin "Dialog" und für die Polnisch-Deutsche Gesellschaft in Warschau. Für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung erhielt er 1993 die Goethe-Medaille und 1999 das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Die Reihe
"Mit der Reihe "Standpunkte" will die Körber-Stiftung einen Beitrag dazu leisten, dass Außenpolitik in Deutschland nicht nur in den geschlossenen Zirkeln der Regierung und des Bundestages, sondern auch in einer breiteren Öffentlichkeit offen und kontrivers diskutiert wird", erklährt Klaus Wehmeier, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Die Reihe wird von Roger de Weck herausgegeben und erscheint seit Hebst 2007.

Adam Krzeminski: "Testfall für Europa. Deutsch-Polnische Nachbarschaft muss gelingen", Edition Körber Stiftung, Hamburg 2008, 110 Seiten, 10 Euro , ISBN 978-3-89684-136-0

Pressemitteilung

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