Juristen? Reden unverständlich. Verfassungsrecht? Entrückt. Die Autobiografie eines Verfassungsjuristen? Dürfte eigentlich nur spröder Stoff sein, glaubt man bewährten Vorurteilen.
Hans-Peter Schneider hat sein Leben beschrieben: ein Leben mit, um und für die Grundlagen unserer Demokratie. Und man muss ihm danken dafür. Indem er über sich schreibt, beschreibt Schneider zugleich eine Geschichte der letzten vierzig Jahre – aus der Perspektive eines sozialdemokratischen Bildungsbürgers, eines überzeugten Rechtsstaatlers und eines aufmerksamen Beobachters: so bedacht wie lebendig. Immer davon überzeugt: „Nicht gibt sich der Staat eine Verfassung; vielmehr erzeugt die Verfassung überhaupt erst den Staat.“ Jedenfalls den republikanischen.
Hans-Peter Schneider: Verfassungszeit. Ortstermine von Jena bis Tripolis, Bussert & Stadeler, 416 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-942115-16-2