"Mit den Gesichtern der DEFA sind wir aufgewachsen", erklärt Wolfgang Thierse. Die Fotografin Sandra Bergemann habe sich auf eine Spurensuche durch den DEFA-Kosmos begeben. Dabei werde
ostdeutsche Kulturgeschichte lebendig. In diesem Sinne mache die Ausstellung, genau wie der begleitende Bildband, ein spannendes Kapitel deutscher Filmgeschichte erfahrbar. Es gehe aber nicht um
Nostalgie, sondern darum "Brücken zur Gegenwart zu schlagen", betont Thierse.
Bananen-Coca-Cola-Geschichte
Eindrucksvolle schwarz-weiß Fotos zeigen die "Gesichter der DEFA". Ergänzt werden sie von Szenenfotos aus Filmen und Zitate der Portraitierten. Ursula Werner etwa, der Star zahlreicher
DEFA-Produktionen, war im letzten Jahr in Andreas Dresens Kinoerfolg "Wolke 9" zu sehen. Und doch ist sie nachdenklich: "Ich denke, es ist ein Trugschluss, dass sich der Markt mit der
Maueröffnung vergrößert hat. Die meisten DDR-Schauspieler konnten nicht mehr in ihrem Beruf Fuß fassen."
"Mit dem Wegfall der Mauer verbanden sich für mich andere Erwartungen als das, was dann eintrat. Ich hätte mir eine Föderation gewünscht, eine staatsmännische Lösung und nicht diese
Bananen-Coca-Cola-Geschichte, das Abspeisen mit Versprechungen," steht unter dem Bild des Schauspielers Hilmar Thate. Die Schau erzählt von Erfolgen und von Enttäuschungen. Bis zum 19. Februar
2009 ist sie noch in Berlin zu sehen. Danach reist die Wanderausstellung weiter.
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