Kultur

Spiegel ohne Zeigefinger

von Horst Schunk · 3. Februar 2009
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Das ist politisches Kabarett auf höchstem Niveau. Georg Schramm schlüpft in vier verschiedene Rollen und hält uns einen gesellschaftspolitischen Spiegel vor. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber überdeutlich und teilweise unter die Haut gehend. Was er sagt, ist stimmig, messerscharf formuliert. Schramm kommt zu Ergebnissen ohne "Happy End". Vielmehr sind seine Schlussfolgerungen eher tragisch, Hoffung zu versprühen ist nicht zwingend seine Botschaft.

Und trotzdem ist es keine Endzeitstimmung, die Georg Schramm hier verbreitet, eher ein Aufruf, sich einzumischen! Wer die 80 Minuten einsaugt, wird zu einer neuen Sichtweise der Dinge gelangen - gelangen müssen. Das ist Kabarett vom Allerfeinsten und für Genossinnen und Genossen beinahe schon Pflichtprogramm. Immerhin handelt es sich bei einem "seiner Menschen" um einen langjährigen Sozialdemokraten.

Georg Schramm: Thomas Bernhard hätte geschossen, Fritz Medienbüro 2008, ISBN 978-3981033755

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