Kultur

Sommergewitter

von Die Redaktion · 6. Oktober 2005

Erich Loests neuer Roman erzählt von ganz normalen Menschen,

die Geschichte machen:

dem zum Rädelsführer avancierenden Metallarbeiter

Hartmut Brücken, dem zwischen Linientreue und Lebenserfahrung schwankenden Bruno Pfefferkorn und dem Invalidenrentner

Alfred Mannschatz, dessen Tochter Clara verhaftet und schließlich zum Bauernopfer wird.

Eine unbedachte Äußerung, eine leichtsinnige Unterschrift,

ein übermütiger Auftritt entscheiden über Knast oder Karriere.

Feinsinnig spinnt Erich Loest die Fäden der Familiengeschichten,

verwebt sie miteinander.

Man spürt, dass er weiß, wovon er schreibt, denn in

jenen Tagen wendete sich auch sein Schicksal.

Ein Artikel, in dem er mehr Wahrheit und Realismus

von der Presse forderte, war der Anfang der "Debatte Loest".

Sie endete mit seiner Verurteilung

zu sieben Jahren Zuchthaus im Jahr 1957.

DG

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