Kultur

Rückkehr nach zehn Jahren: Das Programm des „vorwärts“ auf der Leipziger Buchmesse

Vom 21. bis 24. März wird Leipzig wieder zum Mekka der Buchbranche. Auf der Shortlist für den Leipziger Buchpreis stehen viele gelungene Romane, einer auch aus dem Gastland Tschechien. Erstmals seit zehn Jahren präsentiert sich auch der „vorwärts“ wieder mit eigenem Programm. „Politik trifft Buch“ lautet das Motto.
von Birgit Güll · 26. Februar 2019
Die Leipziger Buchmesse vor Corona. In diesem Jahr finden alle Gespräche des „vorwärts“ digital statt.
Die Leipziger Buchmesse vor Corona. In diesem Jahr finden alle Gespräche des „vorwärts“ digital statt.

Das deutsche Bücherjahr beginnt traditionell mit der Leipziger Buchmesse. Vom 21. bis zum 24. März stehen in der sächsischen Messemetropole alle Zeichen auf Buch. Oder fast alle, denn 2019 ist auch politisch viel los: Nach der Europawahl am 26. Mai stehen im Herbst drei Landtagswahlen in ostdeutschen Bundesländern an, in Sachsen, Brandenburg und Thüringen. Außerdem jährt sich der Mauerfall zum dreißigsten Mal. Für den „vorwärts“ sind das mehr als genug Gründe, sich nach langer Abwesenheit wieder auf der Leipziger Buchmesse zu präsentieren – und das erfolgreiche Format „Politik trifft Buch“ von der Frankfurter Buchmesse nach Sachsen zu importieren. Dabei bringen wir sozialdemokratische Politikerinnen und Politiker mit Autorinnen und Autoren ins Gespräch.

Preis der Leipziger Buchmesse

Gleich am ersten Messetag steht die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse an. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis wird in drei Kategorien vergeben: Belletristik, Sachbuch und Übersetzung. Für den Roman des Frühjahrs sind zwei Frauen und drei Männer nominiert. Kenah Cusanit mit ihrem Debüt „Babel“, einem Buch über einen deutschen Archäologen, der 1913 die Ausgrabung Babylons leitet – ein Stück Zeitgeschichte und ein Beitrag zur aktuellen Raubkunst-Debatte. Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ ist ein Buch über unsere Gesellschaft, in der Freundschaft beim Geld aufhört. Eine „scharf belichtete Momentaufnahme der Gegenwart“, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz von Jens Bisky.

Feridun Zaimoglu betrachtet in seinem Buch „Die Geschichte der Frau“ die Menschheitsgeschichte aus Sicht von zehn Frauen, die bisher von mächtigeren Männern verdeckt waren. ­Tobias Nawrat fragt in „Der traurige Gast“ nach dem Sinn unseres Seins. Mit „Winterbergs letzte Reise“ von Jaroslav Rudiš ist auch ein aus dem Gastland Tschechien stammender Autor auf der Liste der Nominierten. Das Buch ist der erste in deutscher Sprache verfasste Roman des in Prag lebenden Autors.

Gastland Tschechien

Unter den nominierten Sachbüchern findet sich gerade mal eines, das von einer Frau verfasst wurde: Kia Vahlands „­Leonardo da Vinci und die Frauen“. Frank Biess erzählt in „Republik der Angst“ die Geschichte der Bundesrepublik als eine Geschichte kollektiver Ängste. Harald Jähner steht mit „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955“ auf der Shortlist, Lothar Müller mit „Freuds Dinge. Der Diwan, die Apollokerzen & die Seele im technischen Zeitalter“ und ­Marko Martin mit „Das Haus in Habana. Ein Rapport“. Für die beste Übersetzung sind Georg Aescht („Der Wald der Gehenkten“), Susanne Lange („Gringo Champ“), Timea Tankó („Löwenchor“), Karin Uttendörfer („Tierreich“) und Eva Ruth Wemme („Verlorener Morgen“) nominiert. Gastland der Buchmesse ist in diesem Jahr Tschechien. Knapp 60 Bücher wurden aus diesem Anlass ins Deutsche übersetzt, der Fokus liegt auf Gegenwartsautorinnen und -autoren.

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Autor*in
Birgit Güll

ist Redakteurin, die für den „vorwärts“ über Kultur berichtet.

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