Kultur

Poster Women

von Die Redaktion · 29. August 2006
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Seit ihren Anfängen in den frühen 70ern hat die indische Frauenbewegung viele Missstände thematisiert, und bereits einige Gesetzänderungen bewirkt. Nahezu jede Kampagne nutzt Plakate als Mittel zur Mobilisierung. Die Themen sind vielfältig und reichen von Alphabetisierung und politischer Mitbestimmung über Gesundheitsfürsorge für Frauen bis hin zu Vergewaltigung, häuslicher Gewalt, und Abtreibung weiblicher Föten.

Der gemeinnützige Verlag "Zubaan", was soviel wie Zunge oder Sprache bedeutet, hat das Projekt "Poster Women" initiiert. In ganz Indien sammelte "Zubaan" Plakate der Frauenbewegung um sie zu archivieren und zu dokumentieren. Viele Plakate waren, obwohl einst Teil einer großen nationalen Bewegung, in Vergessenheit geraten. Einige lagerten in verstaubten Schubladen, andere unter Betten in Kartons. Leider gingen etliche Poster und Aufrufe verloren oder wurden vernichtet. Manche Regionen Indiens bleiben deshalb unterrepräsentiert, genau wie einige Kampagnen.

Trotzdem wurden bisher bereits über 1500 Poster gerettet. Ein Teil davon ist in der Ausstellung "Poster Women" zu sehen. Sechs der größten nationalen Kampagnen wurden für die deutsche Schau ausgewählt, erklärt Urvashi Butalia von "Zubaan". "Die größen Probleme und die größten Erfolge" der Frauenbewegung sind exemplarisch zu sehen.

Die Poster-Ausstellung wird nach Berlin in Bonn und Frankfurt präsentiert. In Frankfurt ist die Ausstellung im Rahmen der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr das Gastland Indien präsentiert, zu sehen. Die Originaldrucke der Plakate werden im "Sound and Picture Archives for Women (Sparrow)" in Mumbai untergebracht. Sie dokumentieren das Engagement der indischen Frauenbewegung bis heute. Die indischen Frauen kämpfen selbstverständlich weiter für ihre Rechte. "Die Probleme sind groß, aber der Kampf dagegen ist sehr, sehr stark", sagt Urvashi Butalia.

Birgit Güll

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